Dort, wo Wilhelm Pfeil (1783-1859) einst die ersten forst- wie jagdlichen Erfahrungen sammelte und mit einem Denkmal geehrt wird, begann am 09.10.2022 die Exkursion durch das Forstrevier Dambachhaus, in welches der Forstbetrieb Ostharz geladen hatte. Letzterer hatte bis heute kumuliert ca. 4.000 ha Kahlfläche (? 21 % der Holzbodenfläche) zu verzeichnen, welche mit ca. 350 ha pro Jahr wiederaufgeforstet werden. Bei knappen Ressourcen (Finanzen, Pflanzgut, Personal, Zeit) wird u.a. mit dem Mulchen ein Verfahren zur Bodenvorbereitung angewandt, mit welchem die Anwuchsprozente des Pflanzgutes trotz der trockenen Jahre über 90 % liegen sowie Nachbesserungs-, Waldschutz- und Kulturpflegekosten eingespart werden. Weitere Themen bei der Nachsorge von Schadereignissen wurden mit Lärchenvorwäldern, Ballen- statt wurzelnackter Pflanzen, der Einbringung von Trauben-, Roteiche, Douglasie, Küstentanne und der Schwerpunktbejagung behandelt. Der Umgang mit aus den Dürrejahren resultierenden Risiken wurde im Hinblick auf die Herstellung der Verkehrssicherheit in touristisch stark genutzten Wäldern des Ostharzes im Spannungsfeld mit Ansprüchen des Naturschutzes erörtert. Letztere sind aufgrund zahlreicher Natura2000-Schutzgebiete im Forstbetrieb zu berücksichtigen. Mit der „Humboldt-Eibe“, Nichtholzprodukten der Rotbuche sowie dem Vorkommen von Luchsen, Wölfen und Mufflons im Harz sind zudem überaus interessante Themenfelder besprochen worden.
Textautor: Philipp Kob