Unter den Achttausendern - Namaste in Nepal
Vom 28. Februar bis 16. März 2020 erlebten 30 Mitglieder des Forstvereins Rheinland-Pfalz – Saarland sowie eine Vertreterin des Deutschen Forstvereins das Land Nepal. Ziel waren nicht die eisigen Höhen der Achttausender des Himalayas aus unseren abenteuerlichen Jugendträumen, sondern die tieferen Lagen bis 2200m ü.NN, wo das pralle Pflanzenleben der subtropischen Zone stattfindet. Geologisch ist es ein junges Land. Erst vor 50 Mill. Jahren stieß die von Afrika kommende indische Erdscholle auf den asiatischen Kontinent und faltete den Himalaya auf, dessen Fossilien auf ehemaliges Meeresleben hinweisen. Steile Hänge, oft aus weichem Gestein, lassen auf eine energiereiche, unruhige Topografie mit starker Erosion schließen.
Im Ministry of Forests and Environment and Soil Conservation in Kathmandu erfuhren wir von Dr. Rajendra K.C., Joint Secretary und Mrs. Savanna Grunddaten der seit 2008 ausgerufenen Demokratischen Bundesrepublik Nepal und Wesentliches über den Wald. Mit knapp 150 000 qkm ist das Land etwa halb so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Die Höhe erstreckt sich von 70m – 8848m ü.NN: Über fünf physiografische Regionen vom tiefst gelegenen Terai mit subtropischem Klima entlang der indischen Grenze, über das bis 2000m hohe Hügelland, die darauf folgenden Hochebenen, die bis 3000m hohe Mahabharat-Gebirgskette bis hin zum hohen Himalaya. 125 Ethnien leben in 7 Provinzen und 77 Distrikten. 40% der Fläche sind bewaldet (6 Mill. ha Wald und 0,65 Mill. ha Buschland). Der Wald ist zu 95% Staatwald und beherbergt auf 17% der Fläche Schutzgebiete. Als Besonderheit gilt die Ausweisung von 35% der Fläche als Community Forests (CF). Um der fortschreitenden Brennholzübernutzung (oft Alnus nepalensis) Einhalt zu gebieten und um die örtliche Eigenverantwortung zu stärken, überlässt man die Nutzung dieser 22 266 CF in definiertem Rahmen der jeweiligen Dorfgemeinschaft. CFUGs (Community Forest User Groups) sind mit ihren Befugnissen klar definiert, der Benefit ihrer Nutzung verbleibt ihnen. Erste Erfolge bei der Verjüngung der Wälder sind zu erkennen.
Der von Prof. Klein (Göttingen) in Inventuren erhobene Vorrat von durchschnittlich 174 fm/ha mit einem Zuwachs von 6 fm/ha/J deutet auf junge Wälder. Umfassender skizziert sind die nepalesischen Wälder jedoch mit ihrem Anteil von 1,1% an der Weltfauna und 3,1% an der Weltflora; 876 Vogel-, 640 Schmetterlings-, 443 Baum-, 208 Säugetier- und 123 Reptilienarten; 312 endemische Pflanzenarten; Tiger, Rinos, Elefanten, Krokodile und Wasserbüffel usw. als Wildtiere. Die Vielfalt an natürlichen Gegebenheiten, Höhenstufen, der Topografie, der Geologie … generiert eine sehr breite Artenvielfalt und einen hohen Grad an Biodiversität. Sie lassen sich in Wert setzen durch die Gewinnung vielfältiger medizinischer Extrakte aus Heilpflanzen für die asiatische Medizin - an die Sammlung im Museum der Forstuniversität sei erinnert – bis hin zur Verwendung von Pflanzen für religiöse Zwecke (Ficus religiosa, Bodhibriksha - Zizyphys budhensis für Malas = Gebetsketten). Ökonomisch ist diese Naturnutzung wesentlich bedeutsamer als die Holznutzung. Hochwertiges Schnitt- und Bauholz wird aus 25 Ländern importiert, darunter die Buche aus Deutschland. Das äußerst haltbare Holz des Salbaumes (Shorea robusta) wird auch nur in Teilen im eigenen subtropischen Tiefland gewonnen. Bei der Renovierung der Tempel nach dem Erdbeben im April 2015 ist es uns begegnet. Die Präsentation endet mit „Ein Heute ist besser als zehn Morgen“.
Von Sauraha aus besuchen wir den Chitwan Nationalpark. Das ehemalige kaiserliche Jagdgebiet in der subtropischen Tieflage Nepals mit Bengaltigern, Krokodilen, Schwarzbären, Panzernashörnern, Elefanten, Hirschen, Affen … wurde 1973 zum 1. Nationalpark Nepals (932 qkm) und 1984 als UNESCO Welterbe aufgenommen. Eine Bootsfahrt im Einbaum auf dem Raptifluss, ein Elefantenritt, eine Autosafari sowie Wanderungen führen uns in den „zivilisierten“ Teil des Dschungels, wobei wir die meisten der spektakulären Tierarten beobachten können. Wildlebende Pfaue, der Horn Bill (Großer Nashornvogel) und der bunte Kingfisher erfreuen uns. Die in staatlichem Besitz befindlichen Indischen Elefanten sind gegenüber ihren afrikanischen Kollegen an den kleiner Ohren und ihrer eigenen Zehenstellung zu unterscheiden. Im Park sind einem Elefanten vier Betreuer zugeordnet, zu deren Lebensunterhalt sie beitragen. Ein besonderes Engagement des Parks gilt der Elefantennachzucht und Nachzucht der sehr seltenen schmalmäuligen Ghavial-Krokodile, die sich ausschließlich vom Fischfang ernähren. Wir erleben eine subtropische Gewitternacht.
Wie viele größere Ansiedelungen hat auch Bandipur seine Existenz einer alten Handelsroute zu verdanken. Vom Erdbeben verschont geblieben, zeigt sich nach einer steilen Auffahrt eine intakte Altstadt, deren alte Handelshäuser mit reichen Schnitzereien im Gebälk aus Salbaumholz begeistern. Der erhoffte Blick auf den entfernten Himalaya in morgendlicher Sonne reicht nur bis zu den nahen Wolken.
Auf der Fahrt nachPokharabesichtigen wir in Damauli eine Forstbaumschule als Vorgeschmack auf die Arbeit von Dev Raj Gautam, Team Leader bei CARE Nepal. Hier führt uns der Forest-Officer Grovinda Pauldel. Seltene Baum- und Pflanzenarten werden hier unter Schattenmatten herangezogen, verschult und ab einem Meter Höhe zum Anreichern in bedrohten Biotopen gepflanzt, um letztlich auch eine medizinisch orientierte Nutzung zu ermöglichen: Wildpflaume, Drachenbaum, Zimtbaum, Nimbaum, Pinus nepalensis, Mangostanbaum…
In Pokhara leben auf 800m ü.NN ca. 2 Mill. Einwohner. Das Stadtbild ist gepflegt und vom Angebot stark touristisch ausgerichtet. Etwas atemlos lassen wir uns in Sarangkot, ca. 1600m ü.NN, vom atemberaubend schönen Sonnenaufgang begeistern, der die Gebirgszüge um das Annapurnagebiet bei klarer Sicht ins Licht setzt - vom Dhaulagiri im Westen bis zum Machhapuchhare (nepalesisches Matterhorn).
Dev als Ortskundiger führt uns auf steilem Abstieg zurück ins Tal, nahe an den verlandenden Phewa-See. Unterwegs gibt er uns Einblick in das Gefüge zwischen der Stadt Pokhara und der umgebenden ländlichen Bevölkerung, die in der Entwicklung von Bodenschutz, Waldbehandlung, Wassersicherung, Tourismus … voneinander abhängig sind. Über uns kreisen Adler und Schwarze Milane.
Das Annapurna Conservation Area Project ist mit 7,6 qkm das größte von acht definierten Gebieten, darunter auch das Chitwan-Gebiet, unter dem Dach des 1982 gegründeten National Trust for Nature Conservation. Im Beisein von Project Chief, Mr. Raj Kümar Guseng und Mr. Dev Raj Gautam berichtet Mr. Rishi Baral von den Zielen und der Arbeit des Projekts. Die noch unter dem König entstandene Non Profit Organisation betreibt eine nachhaltige ländliche Entwicklung, unterstützt von weltweit tätigen NGOs. Durch die Betreuung von Schutzgebieten in einem an Diversität reichen Gebiet in Verbindung mit der Förderung des Tourismus unter Einbeziehung der vorzufindenden religiösen Kulturbauten will man das Leben auf dem Land sichern und damit der Landflucht entgegen wirken. Die Ausarbeitung des Programms bezog 1023 Interessentengruppen mit ein. 300 Mill. Rupien/J entsprechen 2,4 Mill. €/J stehen zur Verfügung.
Folgende Programme und Aktivitäten wurden erarbeitet:
- Artenschutz, Erhaltung der Biodiversität;
- Schutzgebiete und Ökosysteme: Aufforstungsprogramme z.B. auf brachgefallenen Terrassenfeldern, Greening von Kaltwüsten, Erhalt des kulturellen Erbes;
- Naturnahe Wirtschaftsförderung: Naturtourismus, Nahrungssicherung, sauberes Trinkwasser durch Filterstationen entlang der Wanderstrecken, Cardamom Enterprise Promotion, Tea-Farming, Entwässerung, mobile Gesundheitszentren, Kochen mit Gas, Kleinkraftwerke;
- Klimawandel und Anpassung: Sicherung von Boden und Wasser, Müllmanagement;
- Umwelterziehung und Heimatkunde: Bücher für jeweilige Altersklassen;
- Querschnittsthemen und Probleme: Frauengruppen, Nähkurse, Erwachsenenbildung, Straßenbautechnik, Verkehrssicherheit, Apfelanbau bis 2000m ü.NN, Trekkingstreckenausbau;
Das Australien Camp liegt auf 2060m ü.NN und war früher das erste Basislager auf den Weg in das Annapurna-Gebiet. Nachdem das Dorf Kande - 1700m ü.NN - vor wenigen Jahren mit einer Straße erschlossen wurde, ist die Camp-Unterkunft Angels Heaven heute über einen treppenartigen Wanderweg leichter zu erreichen. Nach dem Aufstieg genießen wir den Nachmittag, erklären uns nach dem köstlichen Abendessen die forstliche Welt, speziell die Situation des Forstvereins und schlafen mit Outdoor-Feeling. Nach dem Abstieg am Folgetag besuchen wir in Pokhara das Mountain-Museum, das uns in die Welt des Hochgebirges und der acht Achttausender von Nepal – von weltweit 14 – und deren Bezwinger führt. Wir erinnern uns an die Bootsfahrt über den Phewa-See und an den treppenartigen Aufstieg zu einem, der nach dem 2. Weltkrieg weltweit durch japanische Mönche errichteten Friedenstempeln. Beim Essen genießen wir die ferne Aussicht. Eine Wolke von Paraglidern schwebt am entfernten Gegenhang. Einige haben an solch einen Flug teilgenommen, andere flogen mit dem Hubschrauber in das Gletschergebiet. Der Tibet Markt wird von Flüchtlingen betrieben, die vor über 50 Jahren aus Tibet/China hier Zuflucht fanden. Der Lebenslauf des Dalai Lama als Vertreter des tibetanischen Buddhismus ist dargestellt. Wunderbare handgefertigte Teppiche begeistern uns. Die Devi´s Falls im Stadtgebiet von Pokhara lassen einen Wasserlauf im freien Fall in der Tiefe verschwinden.
Das Institut of Forestry – IOF – in Pokhara gehörte zu der 1947 in Kathmandu gegründeten Tribhuvan University. Mit ca. 200 Studenten gehört das Institut, seit 1972 in die TU integriert, zu den größten akademischen Einrichtungen, die auch mit der forstlichen Fakultät in Göttingen zusammenarbeitet. Gemeinsam mit anderen Professoren/-innen und in Anwesenheit von Studenten/-innen informierte uns Prof. Dr. Bir Bahadur Khandal über die wichtigsten Rahmendaten. Neben dem IOF gehören Ingenieurwissenschaften, Landwirtschaft, Medizin und Grundlagen-wissenschaften zur TU. Ziel ist das Generieren von Manpower für die allgemeine Entwicklung von Nepal. Auf dem Campus leben 90% der Studenten, die aus dem gesamten Land kommen. Insgesamt verließen 3800 Absolventen mit graduiertem – oder Masterabschluss die Einrichtung. Etwa 1/3 sind Studentinnen. Sie dominieren beim Masterlevel. Über 80% erhalten eine Einstellung bei GOs und NGOs. Austauschprogramme finden statt mit USA, Australien, Norwegen … Deutschland. Der Lehrstoff umfasst die gesamte Breite für eine Entwicklung auf dem Land: Gemeindewaldbewirtschaftung, Wassermanagement, Wildlife, Schutzgebiete … Die Finanzierung erfolgt über die Weltbank und die Entwicklungshilfe verschiedener Länder. Mit ca. 3000$ Studiengebühren pro Studium liegen die finanziellen Hürden hoch. Gegenseitige Fragen und Diskussionsmöglichkeiten mit den Studierenden beleben die Veranstaltung und belegen die unterschiedlichen Ausrichtungen des Studiums und der forstpolitischen Ziele zwischen Nepal und Deutschland.
Auf der Rückfahrt nach Kathmandu besuchten wir die staatlich unterstützte Bheem-Privatschule, die gegenüber den rein staatlichen Schulen einen zuverlässigeren Unterricht besserer Qualität bietet. Sie erhält großzügige Unterstützung von Eberhards Neffen, Herrn Klaus Meier aus Ochsenfurt. Der Empfang ist sehr herzlich durch die Lehrerinnen und ehrwürdig durch den Schulvorstand. Engagiertes Lehrpersonal ergänzt einen traditionellen Schulleiter, der mit seiner Videoüberwachung die Klassen fest im Blick hat. Die 52 Jahre alte Einrichtung beinhaltet einen Kindergarten und führt die Kinder bilingual (Englisch, Nepali) bis zum Schulabschluss nach der 12. Klasse. An 6 Tagen pro Woche von 9:00 – 16:00 h ist Unterricht. 500 Schüler/-innen werden gemeinsam von 24 Pädagogen unterrichtet. Je nach Leistungsgrad des Abschlusses lassen sich verschiedene Lebenswege bis hin zum Studium einschlagen. Wir hinterlassen eine Spende zum Ankauf für praxisorientierte Lehrmittel. Bei Kathmandu erlebten wir bei dem Besuch des Dakshinkali-Hindu-Tempels eine kaum beschreibbare Frömmigkeit und Gläubigkeit. In langer Schlange warten die Gläubigen festlich gekleidet, dass sie ihre Opfergaben von Blumen und Reis bis hin zu Hähnen und Zickeln darbringen können. Die Opfertiere werden anschließend geschlachtet, gebrüht und zerhackt zum häuslichen Verzehr mitgegeben. Im quirligen Leben Kathmandus bietet der Garden of Dreams mit seiner gepflegten Parkanlage eine Oase der Ruhe, leckeren Kuchen und Kaffee. Einige von uns nutzten das Angebot eines Fluges entlang der Himalaya-Gebirgskette bis zum Mount Everest, der sich bei klarer Sicht präsentierte.
Land und Leute
Die ersten Eindrücke im morgendlichen Verkehrsgewühl prügeln sich in unsere Sinne. Lärm – Staub – Unrat – Enge - … Unübersichtlichkeit bewirkt leichte Lähmung. Achtung erwächst für die Menschen, die sich darin aufmerksam, gelassen, flink und rücksichtsvoll bewegen. Farbenfroh und sauber gekleidet wechseln sie aus ihren gepflegten, einfach ausgestatteten Wohnräumen in das Chaos des öffentlichen Raumes, der Straßen, Gassen und Plätze. Von unseren örtlichen Reiseführern, dem lebendigen Krishna Nepal unterstützt vom ruhigen Sâroj Thapa werden wir durch das städtische Gewühl sicher geführt und als Gruppe zusammengehalten – keine leichte Aufgabe. Die drei ehemaligen Königsstädte Kathmandu, Bhaktapur und Lalitpur, ehemals Patan, sind heute nahezu zusammengewachsen, ein Ergebnis der starken Zuwanderung aller Ethnien aus dem Land. Heute leben ca. 6 Mill. Menschen in dem Schmelztiegel Kathmandu-Tal, einem ehemaligen Seebecken. Die Altstädte, heute die touristischen Ziele, sind reich an hinduistischen Tempeln und buddhistischen Glaubensstätten, meist Stupas. Da der Buddhismus aus dem Hinduismus hervorgegangen ist, gibt es vielfältige Übergangsformen und Verschmelzungen. Auf die Beschreibung der Kulturstätten im Reiseführer wird verwiesen. Die Vielfalt im Hinduismus an Göttern, Dämonen, Ritualen, Heiligtümern mit ihren jeweiligen Festlichkeiten und regionalen Ausprägungen ist kaum überschaubar. Vielarmige Götterdarstellungen sind Zeichen für deren Multiple Use. Berggipfel sind oft der Sitz verschiedener Gottheiten. Shiva als höchster asketischer Gott zerstört die Welt und erschafft sie immer wieder neu. Vishnu inkarniert sich wiederholt und verschieden und wird damit zum göttlichen Prinzip. Weitere Gottheiten gehen auf diese beiden zurück. Der Buddhismus kam im 4. bis 3. Jh. v.Chr. aus Indien in das Gebiet des heutigen Nepal. Durch Inkarnation entstanden auch transzendente Buddhas, von denen fünf ihren Sitz in Nepal haben. Heute gibt es vier Hauptschulen des tibetischen Buddhismus. Die religiöse Diversität ist für uns schwer greifbar, doch staunend stehen wir vor den prachtvollen, mit reichen Holzschnitzereien versehenen Religionsstätten, den Pagodenbauten, Tempeln, Stupas und den Königspalästen.
Die Zerstörung durch das Erdbeben vom April 2015 ist in Kathmandu-Tal sichtbar, doch wird mit Hochdruck an der Wiederherstellung der kulturhistorisch bedeutsamen Bauten gearbeitet. Mit alten Techniken und elektrischem Handhobel wird das Holz des Salbaumes zugerichtet, reich verziert und verbaut. In der Enge der Gassen fällt der Blick auf die Fassaden alter Handelshäuser, denen man mehr Aufmerksamkeit wünscht. In der Sohle von 7-12m tiefen Ausgabungen mit befestigten Mauern und Treppenabgängen finden sich Wasserzapfstellen, die noch genutzt werden. Ob bei den Restaurationsarbeiten in den Städten oder durch Gastarbeitereinkommen im arabischen Ausland finanzierten Hausbau auf dem Land fällt auf, welch schwere Lasten Frauen und Männer auf dem Rücken, vom Stirnband getragen, transportieren. Daneben der Langmut in den zahlreichen Cola-Fanta-Chips-Läden, mit dem die Verkäufer auf Kundschaft warten.
Die Verkehrsdichte ist unbeschreiblich und der Verkehrsfluss bleibt nur dank Berechenbarkeit und Rücksichtnahme am Laufen. Vermutlich käme er mit Fahrzeugen, ausgestattet mit modernen Sicherheitsassistenzsystemen zum Erliegen, weil niemand derartig geringe Toleranzen programmieren würde. Wir danken unserem Busfahrer, der uns in den Städten und auf engen, kurvigen und steilen Straßen sicher gefahren hat. Die Strecke Kathmandu – Pokhara bleibt uns in Erinnerung. Eine junge Republik mit vielen jungen Menschen, die einerseits in Traditionen und Religiosität verwurzelt sind und andererseits mit einfachen Mitteln und wenig Möglichkeiten kraftvoll und optimistisch ihren Lebensweg in die Moderne suchen. Während Nepal einem unkontrollierten Städtewachstum gegenüber steht, versucht es auf dem Land mit durchdachten Konzepten und geringen Mitteln eine Sicherung der Ressourcen und nachhaltige Entwicklung zu betreiben. Forstleute haben darin einen festen Platz.
Am Abschlussabend gemeinsam mit unseren nepalesischen Freunden übernehmen viele eine tragende Rolle und spiegeln humoristisch, tänzerisch, fachlich und mit Poesie ihre Reiseeindrücke wieder. Unter der Moderation von Markus Gatti vom Sender FV-RLP-SL wurden wir durch das Programm geführt: Ein Warming-up mit musikalischer Unterstützung des gesamten Klangschalen-Repertoires, tänzerische Darstellung nach Entenart, Elefantenschunkeln, Dankeslaudatio von Thomas Steinmetz an Eberhard und Konstanze, forstfachliche Eindrücke mit besonderem Hinweis auf den städtischen Alleebaum, der trotz widriger Lebensumstände in den Straßen von Kathmandu prächtig gedeiht und mit stetigem Zuwachs erfreut: Betonmastis electis, sprich Kabelbaum, Verkehrsimpressionen, Rückblick und Dankesworte durch Eberhard an unsere nepalesischen Freunde, Dank und Erinnerungsgeschenke von Binod, Krishna und Sâroj, Geburtstagseinlagen für Rosi, Atmosphärisches und Entspannungsübungen zur Erdung.
Binod Kumar Acharya, Inhaber von Pro Hima Abenteuer Pvt. Ltd., hat unsere Reise ausgezeichnet organisiert, im Hintergrund gesteuert sowie in den widrigen Coronazeiten unseren Rückflug nach Rücksprache mit der deutschen Botschaft gesichert. Er war Ansprechpartner von Krishna Nepal, der unsere Programmziele optimal nach der jeweiligen Wettersituation modifizierte und alle Wünsche aufnahm. Sâroj Thapa bot immer eine helfende Hand und sachkundige Erklärungen. Ihnen sei herzlich gedankt. Unsere Reiseerinnerungen sind fest mit ihnen verbunden. Ganz besonderen Dank an unseren Kollegen und Reisebegleiter Eberhard Glatz und seine Frau Konstanze, der seine privaten Kontakte zur Ausrichtung dieser Reise nutzte, die wir trotz dunkel aufziehender Coronawolken antreten konnten.
Text und Fotos: Klaus und Regine Grigull