Nach der Flugreise nach Frankfurt startete die Gruppe die erste Etappe in Koblenz, wo Gerd Gatzen sie durch die historische Altstadt führte. Sie verbrachten die erste Nacht auf der an prominenter Stelle liegenden Festung Ehrenbreitstein.
Im Forstamt Koblenz gestaltete Forstamtsleiter Eberhard Glatz den ersten fachlichen Part mit einer Einführung in die Schwerpunktprojekte des Forstamts. Die Exkursion führte zum Brennholzhof Polch, wo die für die waldarme Region des Maifeldes wichtige Brennholzbereitstellung auf große Akzeptanz stößt. Im Gebiet des Laacher See besichtigte die Gruppe die Wingertsbergwand, ein beeindruckender Aufschluss des Laacher See Vulkans, dessen Europa weit wirkender Ausbruch nur etwa ca. 10.000 Jahre zurückliegt. Am See konnte Gerd Gatzen auf die latente vulkanische Aktivität sichtbar in Form lebhafter Kohlendoxidblasen (Mofetten) hinweisen.
In der Hocheifel, im Forstamt Prüm stellten Forstamtsleiter Peter Wind und Revierleiter Raimund Köhl auf Dauerwaldbetrieb umgestellte Bestände vor, in denen die Baumarten Fichte, Douglasie, Buche, Eiche und Ahorn strukturreiche Waldbilder bestimmen. Die in der Westeifel ausgeprägte Verbreitung von Kleinprivatwald und dessen Organisation im Waldbauverein Prüm wurden auf der Skihütte am Schwarzen Mann mit Bürgermeister Aloys Söhngen diskutiert.
Nach dem Wechsel auf die Hunsrückseite und einem dem erfolgreichen Fußballspiel der polnischen Nationalmannschaft gewidmeten Abend bestimmte am 22.06. der Umbau von Fichtenbeständen mit Weißtanne und Buche im Forstamt Hochwald das Tagesthema. Revierleiter Markus Kritten stellte das Einbringen der Weißtanne, allerdings auch der Buche und der Douglasie in verschiedenen Stadien in Fichtenreinbeständen vor; wichtige Hinweise boten auch die von den Exkursionsteilnehmern besuchten IUFRO Tannen-Provenienz-Flächen. Höhepunkt waren die beeindruckenden 166 jährigen Tannen mit einem BHD von über 140 cm.
Beim anschließenden Stadtrundgang durch Trier führte Bernd Mühlhaus die Gruppe zu den prägenden römischen Bauten, durch die kurfürstlichen Stadt aber auch zum heute weltbekannten Karl-Marx-Haus.
Nach einem Besuch im Nationalpark Hunsrück-Hochwald erreichte die Rundreise das Saarland, wo die die polnischen Gäste vom Waldbaureferenten (Saarforst) Joachim Stelzer in der Naturwaldzelle Baumbusch bei Bexbach begrüßt wurden. In dem aus Naturverjüngung nach einem großflächigen Sturmwurf hervorgegangenen, nunmehr 30 jährigen Mischbestand aus Pionierbaumarten, aus Buche und Edellaubbaumarten. stellte er die auch Wertholzproduktion ausgerichteten Verfahren der Qualifizierung und Dimensionierung vor.
Am Nachmittag konnte in der Nähe der Unterkunft noch der Europäische Kulturpark Reinheim, eine Ausgrabungsstätte keltischer und römischer Grabstätten und Bauten, aufgesucht werden, die bemerkenswerte Anschauungsobjekte der frühen Besiedlung der Region präsentiert.
Die Eichenwirtschaft im Pfälzerwald war Thema zum Abschluss des Forstprogramms. Dr. Ute Fenkner-Gies, Revierleiter Wolfgang Sauer sowie Forstreferendar Christopher Skala führten die Besuchergruppe durch verschiedene Stadien von der Eichenverjüngung, der Qualifizierung und der Reifephase. Die beeindruckenden ca. 300 jährigen sogenannten Kranzeichen, die auf Wunsch des waldbesitzenden Stadt Kaiserslautern nicht genutzt werden, rundeten den Eindruck ab.
Zum Ausklang gab es einen Imbiss auf der Kalmit, dem mit 672 m höchsten Berg des Pfälzerwaldes, und anschließend einen Rundgang durch das populäre Weindorf Sankt Martin.
Bernd Mühlhaus