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Als einer der ältesten sächsischen Vereine wurde der Sächsische Forstverein im Jahr 1847 in Marienberg gegründet. 

Sachsen: Neues Forsteinrichtungsverfahren für den öffentlichen Wald präsentiert

Die jährliche Fachtagung des Sächsischen Forstvereins führte am 16. September 2017 zum Forstbezirk Plauen ins Vogtland. Am Beispiel des Landeswalds im Forstbezirk Plauen wurde das neue Forsteinrichtungsverfahren für den öffentlichen Wald in Sachsen – die Betriebsinventur WISA mit nachfolgendem Planungsbegang FESA_pro – den rund 30 Teilnehmern aus Sachsen und Thüringen vorgestellt.

Im Einführungsvortrag erläuterte Forstbezirksleiter Bert Schmieder die Betriebsziele des Forstbezirks, dienen sie doch als Handlungsschnur für den Forsteinrichter und für den Bewirtschafter selbst. Die Betriebsziele, auch das ist neu, wurden durch den Forstbezirk und die Forsteinrichtung gemeinsam erarbeitet. Dies geschah auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bereits vorliegenden Ergebnisse der Stichprobenerhebung sowie der Waldentwicklungstypen und der dazugehörigen Behandlungskonzepte.

Im 2. Vortrag stellte Thomas Rother, Leiter des Referats Forsteinrichtung, Waldbewertung, Waldinventuren bei Sachsenforst, das Einrichtungsverfahren vor. Die Elemente des Verfahrens sind:

·     permanente Betriebsinventur WISA in einem 200-m-Stichprobenraster, Erhebung von Struktur- und Vorratsdaten in konzentrischen Probekreisen

·     Simulation des Modellhiebssatzes mit dem Waldwachstumssimulator BWINPro-S

·     Datenanalyse mit umfassenden Reports

·     Vorbericht

·     Planungsbegang mit FESA_pro

·     Datenauswertung (Standortreports, Betriebs- und Revierbücher), Herleitung des waldbaulichen Hiebssatzes.

Der für den Betrieb maßgebliche waldbauliche Hiebssatz leitet sich aus den Ergebnissen des Planungsbegangs ab. Für den Forstbetrieb als „Bedarfsträger“ ergeben sich aus dem Verfahren insbesondere zwei Vorteile:

1.   Erstellung des Vorberichts auf Basis konkreter und belastbarer Zustandsdaten,

2.   Verfügbarkeit tagaktueller bestandesweiser und summarischer Daten für den Betrieb bereits während des Planungsbegangs. Die Abstimmung zwischen Forsteinrichter und Forstbetrieb ist damit deutlich effektiver möglich.

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es schließlich hinaus in den Wald, konkret ins Sachsenforst-Revier Eich. Forsteinrichter Patrick Donat und Revierleiter Andreas Schuster erläuterten die Stichprobenerhebung sowie die Bewirtschaftung eines Streulagenreviers in der Mittelgebirgsregion. Schwerpunkt dabei war u. a. die Rolle der Weißtanne beim Waldumbau.

Diskutiert wurden insbesondere die künstliche Einbringung der Tanne als sogenannte Überführung in Fichtenbestände der III./IV. Altersklasse und die Einbeziehung von Weißtannen-Naturverjüngung. Beides gelingt im Revier Eich ohne Zaunschutz, was die waldbaulichen Gestaltungsmöglichkeiten deutlich erweitert.

SFV

Foto: SFV