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Die Gründung des Nordwestdeutschen Forstvereines geht zurück auf das Jahr 1885.

Bericht zur Veranstaltung des NFV am 16. September 2021 im Stadtwald Hann. Münden

Bericht zur Veranstaltung des NFV am 16. September 2021 im Stadtwald Hann. Münden

Nach rd. zwei Jahren, bedingt durch die Corona-Pandemie, konnte am 16. September 2021 endlich wieder eine Veranstaltung des Nordwestdeutschen Forstvereins stattfinden. Diese führte ca. 65 Teilnehmer zum Thema „Klimaschlag im Buchenwald“ nach Hann. Münden.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den Vorsitzenden Dr. Christian Eberl und Grußworte des Bürgermeisters Harald Wegener wurde zunächst die turnusgemäße Mitgliederversammlung abgehalten. Der Vorsitzende stellte den Geschäftsbericht und Geschäftsführer Simon Fortmann die Kassen- sowie Mitgliederentwicklung für die Jahre 2019 und 2020 vor. Als neuer Kassenprüfer wurde Thomas Jensen einstimmig von der Mitgliederversammlung gewählt.

Mit verschiedenen Vorträgen wurde in das Tagungsthema eingeleitet. Prof. Dr. Carola Paul (Universität Göttingen) referierte zum Status und zur Perspektive der Buchenwald-Bewirtschaftung aus waldbaulich-ökonomischer Sicht. Über das Nutzungspotenzial des Buchen-Kalamitätsholzes aus wissenschaftlicher und industrieller Sicht berichteten Dr. Dirk Berthold (Wilhelm Klauditz Institut für Holzforschung) und Andreas Kobrock (Blomberger Holzindustrie GmbH). Die Präsentationen können auf der NFV-Homepage unter „Tagungs- und Exkursionsunterlagen“ in der Rubrik „Veröffentlichungen & Berichte“ eingesehen sowie heruntergeladen werden.

Nach der Mittagspause folgte die Exkursion in den Stadtwald Hann. Münden. Dort offenbarte sich den Teilnehmern schnell ein beunruhigendes Bild der Buchenwälder. Nach dem großflächigen Absterben von Fichten nach dem Sturm Friederike im Januar 2018 sowie den darauffolgenden Trockenjahren mit massiver Borkenkäferausbreitung zeigt auch die Rotbuche sehr offensichtliche Vitalitätsschwächen. Überwiegend alte Buchen über 100 Jahre sind von Buchen-Komplexerkrankungen betroffen. Sie werfen ihr Laub ab, verlieren Feinreisig und Rinde, der Stamm wird von Pilzen befallen und innerhalb kürzester Zeit ist das Holz für höherwertige Nutzungen nicht mehr brauchbar. Damit ist neben dem Verlust wichtiger Waldfunktionen (Boden, Gewässer- und Klimaschutz) auch eine Gefahr für Waldbesucher und Forstwirte verbunden. Zudem auch ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden für den Waldeigentümer. An vier Exkursionspunkten diskutierten die Teilnehmer mit Susanne Gohde und Annika Meier (Stadtwald Hann. Münden) sowie den Waldschutz-Experten der NW-FVA Dr. Gitta Langer und Peter Gawehn intensiv die Erkennungsmerkmale der Buchen-Vitalitätsschwäche, mögliche Handlungsoptionen, Konsequenzen für den Erhaltungszustand in den FFH-Schutzgebieten sowie die weitere Bewirtschaftung und den Holzverkauf. 

Abgerundet wurde die Exkursion mit einer Führung durch das über 100 Jahre bestehende Sägewerk Fehrensen in Hedemünden, das sich auf den Einschnitt von Buche und Eiche spezialisiert hat und im Jahr rd. 45.000 Festmeter Holz einschneidet.