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TFV: Forstpolitisches Forum zur Landtagswahl 2024

01.08.2024 15:00 - Offenes Ende

Genau einen Monat vor den Landtagswahlen fand am 1. August unter der Moderation von Prof. Dr. Justus Eberl (4. v. l.) ein forstpolitisches Forum statt. Forstliche Vereine, Verbände und Organisationen Thüringens hatten Vertreter der Landtagsfraktionen sowie umfragestarker Parteien im Audimax der FH Erfurt um ihre forstpolitischen Statements gebeten.

Für die Linke unterstrich Torsten Weil (mit Mikro) die Notwendigkeit einer Verstetigung der Unterstützung nichtstaatlicher Waldbesitzer sowie der ThüringenForst-AöR. Seine Partei plädiert für Windkraft im Wald, für keine weiteren Flächenstilllegungen und für Gesetzesänderung mit Augenmaß.

Stefan Möller von der AfD (3. v. l.) sieht im Wald eine natürliche CO2-Senke. Die Partei lehnt Windkraft im Wald ab. Wald und Jagd müssten ohne Priorisierung gemeinsam betrachtet werden. Sie ist gegen weitere „Urwaldexperimente“.

Die SPD will den Waldumbau unterstützen, die Personalsituation müsse dazu passen, erklärte Lutz Liebscher (4. v. r.). Bei der Wiederbewaldung soll auch Naturverjüngung genutzt werden. Sie will den Fachleuten auf der Fläche vertrauen.

Die CDU möchte die Wiederbewaldung voranbringen. Laut Andreas Bühl (2. v. l.) soll damit auch der für Thüringen wichtige Erholungsraum Wald erhalten bleiben. Aktiver Waldumbau bei Beachtung der Naturverjüngung soll vorangetrieben werden. Entsprechend sollen ThüringenForst-AöR sowie der Nichtstaatswald unterstützt werden. Der Holzbau soll gefördert werden.

Die Grünen sehen multifaktorielle Ursachen für die Waldschäden. Die Partei möchte einen neuen Generationenvertrag für den Wald als Lebensraum, erklärte Dr. Burkhard Vogel (3. v. r.). Naturverjüngung soll Vorrang haben. Die Partei fordert mehr Dauerwald, weniger Durchforstungen, mehr Totholz sowie eine FSC-Zertifizierung für den Staatswald. Windkraft im Wald sei notwendig. Den Holzbau wollen sie fördern.

Für die FDP lehnte Bernd Kemmerich (l.) die Windkraft im Wald ab. Sie möchte mit Flächenprämien Waldbesitzer entschädigen, Verluste sollen steuerlich abschreibbar werden. Forstbetriebsgemeinschaften sollen stärker unterstützt werden.

Für das BSW forderte Tilo Kummer (r.) eine wissensbasierte Forstwirtschaft. Das Bündnis möchte regionale Kreisläufe ausbauen. Geschädigte Waldbesitzer sollen steuerfreie Rücklagen bilden können. Die Klärung unbekannten Waldeigentums soll vorangetrieben und aktive Waldbesitzer sollen mit Flächenprämien gefördert werden. Eine angepasste Jagd sei unverzichtbar.

Dirk Fritzlar, TFV

 

Veranstaltungsort:
Fachhochschule Erfurt, Altonaer Str. 25, 99085 Erfurt, Audimax (Raum 8.1.01)
Quelle: Katharina Reffelt