Sehr geehrte Mitglieder des Hessischen Forstvereins,
das dritte Jahr unter Pandemiebedingungen neigt sich nun langsam dem Ende zu und ein wenig Normalität schleicht sich endlich wieder in unser Leben.
Der Hessische Forstverein kann – trotz Corona – auf ein bewegtes Jahr zurückschauen und ich möchte es mit Ihnen gemeinsam noch einmal Revue passieren lassen.
Im Mai fand, mit einjähriger Verzögerung, die Tagung des Deutschen Forstvereins in Braunschweig statt, an welcher zahlreiche unserer Mitglieder teilnahmen. Endlich konnten wir uns wieder treffen, neue Kontakte in der Forstfamilie knüpfen und neben spannenden Vorträgen und Exkursionen, auch wieder gemeinsam feiern. Die Freude und Erleichterung darüber war bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen zu spüren.
Im Juni schloss sich der Besuch einer Polnischen Delegation aus der Regionaldirektion Stettin an. Der Deutsche Forstverein pflegt seit nun mehr 38 Jahre einen jährlichen Austausch mit dem Polnischen Forstverein, welcher jedes Jahr von einem anderen Länderverein in Deutschland und einer andere Regionaldirektion in Polen ausgerichtet wird. Hessen wollte die polnischen Kollegen eigentlich schon im Jahr 2020 empfangen, was aber wie so Vieles durch die Pandemie nicht möglich war. Umso schöner war es, in diesem Jahr den polnischen Kollegen die Vielfältigkeit der Hessischen Forstwirtschaft zeigen zu können und mit ihnen über Lösungswege bei bestehenden Problemen wie z.B. die großflächige Wiederbewaldung diskutieren zu können. Unser ganz besonderer Dank gilt diesbezüglich den privaten Waldbesitzern und staatlichen Forstämtern die unsere Delegation empfangen, Einblicke in ihre Arbeit gewährt und unseren Gäste eine schöne Zeit in Hessen ermöglicht haben.
Im September genoss eine Delegation des HFV den Gegenbesuch in der Regionaldirektion Stettin. Die Wiedersehensfreude war groß und alle Mitreisenden haben das überaus gastfreundliche Land Polen, seine spannenden Waldbilder und die an vielen Stellen weit fortschrittlichere Forstverwaltung im Vergleich zu Hessen kennen und schätzen gelernt. Wer mehr über die beiden Exkursionswochen in Hessen und Polen erfahren möchte, empfehle ich den Blick in unsere Vereinszeitung ProWald.
Der deutsch-polnische Austausch kann einmal mehr als ausgesprochen gelungen und erfolgreich bewertet werden, denn neben dem fachlichen Austausch sind Kontakte entstanden, die dauerhaft gepflegt werden. Im kommenden Jahr wird der Nordwestdeutsche-Forstverein von deutscher Seite den Austausch mit Polen ausrichten und die Kollegen und Kolleginnen aus Olsztyn (Allenstein) empfangen.
Ebenfalls im September dieses Jahres, machte sich der Hessische Forstverein auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Drei Tage lang konnten unsere Mitglieder Einblicke in das politische und forstpolitische Geschehen gewinnen, hinter die Kulissen des Bundestages schauen und mit den Abgeordneten, Interessens- vertretern und den Kollegen von den Berliner Forsten in einen regen Austausch kommen. Besonders schön war, dass ein Tag gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Sächsischen Forstvereins gestaltet werden konnte – zum einen war so ein Austausch zwischen den beiden Länderforstvereinen möglich, zum anderen zeigt es auch unseren Gesprächspartnern, dass der Forstverein deutschlandweit zusammenarbeitet und ein starker Partner, auch in der Forstpolitik darstellen kann.
Im Oktober schließlich haben wir unsere diesjährige Jahrestagung in Wetter unter das Motto: „Wald und Wasser“ gestellt. Nach drei spannenden Vorträgen in der Stadthalle zum „KlimaschutzPlus- Forstamt“ Burgwald und den Möglichkeiten der Wasserretention im Wald, konnten wir nachmittags im Forstamt Burgwald u.a. Eindrücke zum Thema Moorrenaturierung sammeln, an interessanten Waldbilder die Problematik Wald & Wasser diskutieren und gemeinsam über Lösungsansätze nachdenken. Der Hessische Forstverein bedankt sich bei allen Referenten und v.a. beim Team des Forstamtes Burgwald für die Unterstützung bei der Ausrichtung der diesjährigen Jahrestagung.
Neben den großen Veranstaltungen fanden in diesem Jahr aber auch mehrere Angebote in „kleiner Runde“ statt: Zum einen hat unser forstlicher Nachwuchs, das „Junge Netzwerk Forst“ passend zum Motto der Jahrestagung „Wald & Wasser“ eine Exkursion zu „Wasserrückhalt im Wald“ im Forstamt Melsungen durchgeführt und gemeinsam mit dem JNF Deutschland im Herbst eine zweiteilige Veranstaltung mit Online-Vortrag und nachfolgender Tagesexkursion zum Thema „Windkraft im Wald“ in Bad Arolsen, die sehr gut besucht war, angeboten.
Zum anderen hat unser forsthistorische Ausschuss im Mai dieses Jahres eine forstgeschichtliche Exkursion und Klosterführung im und rund um das Kloster Haina durchgeführt und wanderte im Oktober auf den Spuren der Osteins im Niederwald bei Rüdesheim.
Es ist schön zu sehen, wie alt und jung im Forstverein zusammenwirken, Angebote gestalten und miteinander diskutieren. Der Forstverein lebt vom Engagement seiner Mitglieder und wir bedanken uns bei allen, die bereit sind und waren, aktiv Angebote zu organisieren und zu unterstützen.
Die Mitgliederversammlung im Oktober war v.a. vom Thema Vorstandswahlen geprägt. Während der Vorsitz und die Geschäftsführung zur Wiederwahl standen und beide in ihren Ämtern bestätigt wurden, waren 2. Vorsitz, Schatzmeister und sechs der neun Beisitzämter neu zu besetzen, da die bisherigen Amtsinhaber nicht mehr zu Wiederwahl standen. Der Hessische Forstverein bedankt sich ausdrücklich bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern für die für den Verein geleistete Arbeit. Die neuen Vorstandsmitglieder stellen sich Ihnen auf den nachfolgenden Seiten etwas näher vor. Wir bedanken uns für das uns entgegen gebrachte Vertrauen und wünschen uns in den kommenden vier Jahren einen regen Austausch mit den Mitgliedern, um gemeinsam den Hessischen Forstverein weiter zu beleben und wieder aktiver werden zu lassen.
Mit dem Blick auf das neue Jahr verbindet sich die Hoffnung endlich wieder in einen normalen Modus zu wechseln. Wir hoffen unser Angebot wieder breiter aufzustellen und den Austausch auch außerhalb der Jahreshauptversammlung wieder anzuregen.
Wir wollen die gute Tradition der Frühjahrswanderung wiederaufleben lassen. Voraussichtlich Ende April oder Anfang Mai könnten wir uns eine kleine Exkursion ins FA Wettenberg verbunden mit einer Brauerei Besichtigung vorstellen. Weiterhin ist es angedacht im Frühsommer einen hessischen Privatbetrieb näher kennen zu lernen.
Unsere Jahreshauptversammlung ist für die zweite Oktoberwoche avisiert. Im Übrigen wirft die Tagung des Deutschen Forstvereins 2024 in Fulda ihren großen Schatten voraus. Bereits im nächsten Jahr gilt es als Verein hier wichtige Weichen zu stellen und Angebote zu identifizieren.
Im Namen des Vorstandes darf ich Ihnen nun ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2023 wünschen. Bleiben Sie uns verbunden und vor allem bleiben Sie gesund!
Ihr Stefan Nowack
Weihnachtsgruß als PDF-Datei