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Exkursionsbericht: Die Korsische Schwarzkiefer- eine Alternative für ärmere Sande

Am 23. Mai 2023 lud der Forstverein für NRW zu einer spannenden Tagesexkursion, die unter anderem in die Niederlande und Belgien führt.

Korsische Schwarzkiefer macht den Unterschied!

In Zeiten einer permanenten Suche nach klimaresilienten Baumarten erlebten am 23. Mai 2023   27 Teilnehmende des Forstvereins für NRW bei einer glänzend organisierten Exkursion in die Sandergebiete links und rechts der Maas im Grenzgebiet zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien eine beachtenswerte Nadelholz-Alternative für die Baumartenwahl auf ärmeren silikatischen Böden.

Dr. Josef Stratmann aus Bad Sassendorf (links im Bild neben dem stv. Vors. des FV für NRW, Roland Daamen),pensionierter Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten AöR, konnte seine in den letzten Jahren aufgebauten Kontakte nutzen und diese Exkursion organisieren.

Neben jüngerenBeständen der korsischen Schwarzkiefer (Pinus nigra ssp. laricio var. corsicana) auf der deutschen Seite bei Brüggen im FA Niederrhein und in Holland waren vor allem die sehr seltenen Saatgutbestände der belgischen Sonderherkunft „Koekelare“ von 1926 Ziel der Exkursion, die westlich Maastrichts am Rande des Nationalparks Hoge Kempen stehen.

Die absolute Geradschaftigkeit, Wuchshöhen bis 35 m und Massenleistungen über 500 Fm im Alter 97 haben hier alle Teilnehmenden beeindruckt. Damit übertrifft die korsische Ski die heimische Waldkiefer deutlich und kommt auf diesen ärmeren, trockenen Sanden an die Douglasie fast heran. Das feste Holz der korsischen Ski ist etwas schwerer und harzreicher als Waldkiefernholz, leicht zu bearbeiten und deshalb geschätzt als Säge-, Bau- und Tischlerholz. Bei der Bestandespflege ist auf starke Eingriffe zu achten, um eine gute Kronendurchlüftung zu gewährleisten und das Risiko von Pilsinfektionen durch Diplodia (Triebsterben) oder Dothistroma (Nadelbräune) einzudämmen.

Belgien hat mit fast 20.000 ha Anbaufläche neben Korsika (ca. 23.000 ha) und dem französischen Festland (ca. 100.000 ha) das drittgrößte Vorkommen von korsischer Schwarzkieferin Westeuropa; allerdings gibt es nur sehr wenig Bestände, die nach 1960 begründet wurden.

Die flandrische Forstverwaltung, die zugleich auch für Naturschutz zuständig ist, hat in jüngster Zeit begonnen, die bisher großflächig als Reinbestände bewirtschafteten Schwarzkiefern mit Laubhölzern in Kleingattern anzureichern.

Die belgischen Forstkollegen würden sich wünschen, dass der Besuch des Forstvereins und nachfolgende Saatgutbestellungen aus Deutschland womöglich helfen, die Verjüngung dieser dort seit der Jahrtausendwende als „Fremdländer“ in Misskredit geratenen Baumart wegen ihrer Bedeutung als Rohstofflieferant und toleranter Mischbaumart im Klimawandel zu beginnen bzw. fortzuführen.

 

Hier können Sie den Exkursionsführer als PDF-Datei herunterladen.