Der Deutsche Forstverein (DFV), die deutschlandweit älteste und damit traditionsreichste forstliche Vereinigung, lud vom 24. bis 28. Juni zu seiner 64. Jahrestagung in die Landeshauptstadt. Unter dem Motto "Wälder schaffen Wachstum" trafen sich über 1000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland in Potsdam zur größten forstlichen Fachtagung in Europa. In 26 Seminaren und 28 Exkursionen wurden aktuelle forstliche Themen diskutiert und fachlich beraten wie Klimawandel, Ökologie, Holzverwendung, Internationales, Forstpolitik, Waldbau, Privatwald.
Große Sorge bereitet der deutschen Forstwirtschaft der Klimawandel. "Als extrem langlebiges und träges Ökosystem kann sich der Wald am schlechtesten an den rasanten Klimawandel anpassen. Der Wald ist daher in existentieller Gefahr", sagte DFV-Präsident Dr. Anton Hammer. Die Wälder in Deutschland müssen dringend klimatisch angepasst (forstlich ausgedrückt "umgebaut") werden, um in Zukunft die erwarteten Klimabedingen bestehen zu können. "Da sich durch den Klimawandel auch die Zusammensetzung der Baumarten im Wald verändert, muss sich auch der Naturschutz im Wald dieser dynamischen Entwicklung anpassen. Insbesondere die Bewertung von Gastbaumarten muss mit dem Naturschutz diskutiert werden. Hierzu wird der Deutsche Forstverein Initiativen ergreifen", erklärte Anton Hammer als Veranstalter der Tagung.
"Mit dem Motto "Wälder schaffen Wachstum" traf der Deutsche Forstverein den Nerv der Zeit. Der Wald ist im Bezug auf das Wachstum auch in Krisenzeiten ein sehr verlässlicher Partner", betonte Brandenburgs Forstminister Dr. Dietmar Woidke. "Ich hoffe, die Tagungsteilnehmer werden sich davon zu überzeugen, welches Wachstum die Forst- und Holzwirtschaft in Brandenburg geschafft hat. Zwanzig Jahre sind seit dem Mauerfall vergangen. Die Entwicklung der Forst- und Holzwirtschaft in Brandenburg in dieser Zeit ist trotz aller Probleme eine Erfolgsgeschichte."
Die aktive Ansiedlungspolitik des Landes im Bereich der Holzbe- und -verarbeitung ist in Brandenburg eine echte Erfolgsgeschichte: Die Holzindustrie hält einen respektablen Anteil von 7 Prozent an der gewerblichen Wirtschaft. "Gerade die kleineren Betriebe können ohne finanzielle Unterstützung nicht die Risiken des Klimawandels tragen und sind auf eine finanzielle Unterstützung bei den Waldumbaumaßnahmen angewiesen", sagte Woidke.