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Thüringer Forstverein ehrt Carl Christoph von Lengefeld

Zu den außerordentlichen Forstleuten, die den Aufschwung des Forstwesens in Thüringen im 18. Jahrhundert maßgeblich mitbestimmten, zählt der im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt wirkende Oberforst- und Oberjägermeister Carl Christoph von Lengefeld (1715 Rudolstadt – 1775 Rudolstadt). In der Abhandlung „Den verlohrenen Werth derer Jagd- und Forstwissenschaften…“ von 1745 prägt er erstmalig den Fachbegriff Forstwissenschaften. Seine, nach ausgiebiger Bereisung und Besichtigung der Forsten, angefertigten Gutachten haben Beschreibungen der Waldungen, Zustandserfassungen der Holzvorräte und Planungen für zukünftige Behandlung der Reviere zum Inhalt, wobei v. Lengefeld auf eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder drängt. Seine Arbeiten stellen somit Vorläufer späterer Forsteinrichtungsverfahren dar. Trotz seiner bedeutenden Errungenschaften hat er nicht die Berühmtheit wie die später wirkenden forstlichen Klassiker erreicht.

Der 300. Geburtstag von v. Lengefeld war Anlass für den TFV, ihn – eingebettet in eine seinem Wirken gewidmeten Tagung – mit einem Gedenkstein im Kyffhäuser zu ehren. Der Kyffhäuser gehörte seinerzeit zur sogenannten Unterherrschaft des Fürstentums Rudolstadt-Schwarzburg und v. Lengefeld wirkte dort ab 1759. Der „Lengefeld-Stein“ besteht aus versteinertem Holz und steht am Jugendwaldheim Rathsfeld in der Nähe von Bad Frankenhausen.

In einem ausgezeichneten Vortrag hat Professor Helmut Witticke das Leben und Schaffen von Carl Christoph v. Lengefeld dargestellt und in den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Kontext seiner Zeit gestellt. In seinem nächsten Jahrbuch will der TFV diesen Vortrag veröffentlichen.