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Als einer der ältesten sächsischen Vereine wurde der Sächsische Forstverein im Jahr 1847 in Marienberg gegründet. 

SFV: Waldbau und Betriebsinventur im Forstbezirk Eibenstock, Revier Schönheide

Bericht über eine Exkursion in Kooperation von Sachsenforst und Sächsischer Forstverein

Betriebsinventur und Waldbau im Revier Schönheide

50 Studierende, Mitarbeiter*innen der unteren Forstbehörden, des Sachsenforstes sowie Mitglieder des SFV e.V. folgten am 13. September 2018 der Einladung zur Exkursion „Betriebsinventur und Waldbau im Revier Schönheide unter besonderer Berücksichtigung der Weißtanne“ in den Forstbezirk Eibenstock. Nach Vorstellung wesentlicher Ergebnisse der in 2018 erfolgten Betriebsinventur WISA (Stichprobeninventur im Raster 200 x 200 m) führten Alexander Clauß (Revierleiter) und Clemens Weiser (Leiter Staatsforstbetrieb) durch den Waldteil Kuhberg, in dem verschiedene Entwicklungsstadien der Weißtanne auf Eibenstocker Granit-Braunpodsolen zu sehen waren. Folgende Themen wurden an den Exkursionspunkten rege diskutiert:

-        Wüchsigkeit und weitere waldbauliche Behandlung (Eingriffsstruktur) eines 52 jährigen geasteten Weißtannen-Bestandes

-        Zeitlich und räumlich gestaffelte Überführung eines 56-jährigen Fichten (GFI)-Reinbestandes durch Voranbau von Rotbuche (RBU), Weißtanne (WTA), Bergahorn (BAH) und einen möglichst kontinuierlichen  5-jährigen Eingriffszyklus

-        Eingriffsstruktur, Nutzungsmöglichkeiten und Holzerntetechnologie in 118-jähriger GFI mit strukturiertem GFI/WTA/RBU-Unterstand; Diskussion zur Pflegenotwendigkeit im Unterstand

-        Eingriffsstärke und -struktur bei der Durchforstung in wüchsiger GFI (DGZ-Bonität: 15 Vfm/ha*a)  und langfristige Vorbereitung auf Überführung und Verjüngung

-        Möglichkeit der Auszeichnungsübung in einer als Marteloskop angelegten Weißtannen-Durchforstungsfläche (Alter 53 Jahre)

-        Überführung in Dauerwaldstrukturen in 70 jährigem GFI-Bestand mit 23-jährigen WTA/RBU/BAH/GFI-Unterstand

Fazit:

-        Dauerhaft angepasste Schalenwildbestände und engagierte Förster sind Grundlage für einen erfolgreichen Waldumbau mit Weißtanne, Rotbuche und Bergahorn.

-        Eine permanente Betriebsinventur auf Stichprobenbasis schafft eine statistisch gesicherte, objektive Datengrundlage.

-        Ein möglichst 5 jähriger Eingriffszyklus ist in GFI-Betrieben erforderlich, um Waldumbau zu initialisieren oder nachzulichten und dabei ohne relevante Pflegeeingriffe im Unterstand auszukommen sowie gleichzeitig für Ertragskontinuität und Minderung des Betriebsrisikos zu sorgen. Die damit steigende Arbeitsfläche ist eine Herausforderung für die Betriebsorganisation.

-        Der gemeinsame Erfahrungsaustausch verschiedener forstlicher Institutionen, Behörden und Verbände zeigt sich als sehr „fruchtbar“ und sollte in ähnlicher Form fortgesetzt werden.

 

Kurzcharakteristik Revier Schönheide:

Bestockte Holzbodenfläche: 1.460 ha

Baumarten Oberstand: GFI 88%, RBU 3%, ELA 3%, GKI 2%; WTA 1%

Alter: 63% > 60 Jahre

Baumarten Unterstand: auf 70% der Fläche, geprägt durch GFI, WTA, RBU, GEB; Mehrheit des UST Höhe <0,50 m

Verbiss: RBU 7%; GFI 2,8%; WTA 14%; SWL 26%

Holzvorrat: 436 Vfm/ha, 59% des Holzvorrates > BHD 40 cm; Bestände >60 Jahre nehmen 72% des Holzvorrates ein; 66% des Holzvorrates ist vor allem durch Altschäle geschädigt

Wüchsigkeit: GFI im Mittel DGZ 13 Vfm/ha*a

Text:
Thomas Rother, Referatsleiter Forsteinrichtung/Waldbewertung/Waldinventuren beim STAATSBETRIEB SACHSENFORST und Mitglied des Vorstandes des Sächsischen Forstvereins e.V.

Thomas Rother erläutert das Verfahren anhand der Ergebnisse der Betriebsinventur WISA von 2018 im Forstbezirk Eibenstock. Foto: Martin Schubert