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Die Gründung des Nordwestdeutschen Forstvereines geht zurück auf das Jahr 1885.

Vom Schutzwald zum Waldschutz – gesellschaftliche Ansprüche, Erkenntnisse zu Zielen von Waldeigentümern und waldbauliche Konsequenzen

Zur diesjährigen Jahrestagung des Nordwestdeutschen Forstvereins (NFV) trafen sich rund 100 Mitglieder und Gäste am 6. Juni in den Räumen der Forstsaatgutberatungsstelle des Forstamts Oerrel, um des 100. Todestags des Gründungsmitglieds und Landesforstrats Georg Quaet-Faslem zu gedenken. Unter dem Eindruck der Folgen des Sturms Friederike und der sich im Verlauf des gesamten Jahres anschließenden Dürre mit gravierenden Folgen für die Vitalität der Wälder war das Tagungsthema hoch aktuell. Mehr als 20.000 ha Wald wurden in der Amtszeit des damaligen hannoverschen Landesforstrats in der Lüneburger Heide mit dem Ziel neu begründet, die Schutzwirkungen des Waldes für Boden, Wasser und Siedlungen vor Erosion und Sedimentation zu nutzen.

Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden Dr. Christian Eberl und den Präsidenten des niedersächsischen Waldbesitzerverbands Norbert Leben übernahm Vize-NFV-Vorsitzender Tim Scherer (Schleswig-Holstein) die Moderation der Veranstaltung.

Welche gesellschaftlichen Ansprüche gibt es aktuell und welche Ziele verfolgen heutige Waldeigentümer mit ihrem Waldbesitz? Über die z. T. überraschenden Forschungsergebnisse berichtete der aus dem Vorstand scheidende langjährige Beisitzer Prof. Dr. Max Krott von der Universität Göttingen. So stehen den traditionell primär nutzungsorientierten und vor Ort lebenden Waldeigentümern vermehrt solche mit vorwiegend ideell schutzorientierten Zielen gegenüber. Letztere sind vielfach nicht mehr örtlich gebunden und verfügen zudem über größeren Beratungsbedarf durch forstliches Fachpersonal. Dieser Aufgabe stellen sich die forstlichen Ausbildungsstätten, und die Praxis wie auch der Forstverein sollten diesem Anspruch vermehrt folgen.

Dr. Thomas Böckmann, Leiter des niedersächsischen Forstplanungsamts in Wolfenbüttel, stellte die aktuellen waldbaulichen Ziele der Landesforsten im weiterentwickelten LÖWE-Programm (Langfristige ökologische Wald-Entwicklung) vor. Breiten Raum nahmen dabei die durch die Klimaänderungen zu erwartenden Risiken für die bestehenden Wälder und deren Schutz ein.

Unter der Leitung von Dr. Michael Habermann und Andreas Preuß wurden am Nachmittag von Quaet-Faslem begründete Wälder und aktuelle Waldbegründungsverfahren besichtigt.

Dr. Christian Eberl