Hallo und Herzlich Willkommen!ForstvereinNordwestdeutschland

Die Gründung des Nordwestdeutschen Forstvereines geht zurück auf das Jahr 1885.

NFV: Küstennahe Starkholzwirtschaft mit Weißtanne und Douglasie

Rund 80 Mitglieder des Nordwestdeutschen Forstvereins führte es bei der diesjährigen Tagesexkursion am 11.09.2018 in die Wingst bei Cuxhaven zur Wense'schen Forstverwaltung. Nach der Begrüßung durch Vorstandsmitglied Constantin von Waldthausen stellten Gebhard und Axel von der Wense ihren rd. 1.400 ha großen Forstbetrieb nahe der Nordseeküste vor.

Der Forstbetrieb der Familie ist vorwiegend von Nadelholz geprägt. Dabei sind Douglasie mit ca. 30 %, Fichte mit 22 % und Weißtanne mit 6 % die wirtschaftlichen Hauptbaumarten. Laubholz hat lediglich einen Anteil von 25 %. Die Weißtanne wird in der Wingst bereits seit dem 17. Jahrhundert angebaut. Dank der starken Reduktion des Wildbestands ist es gelungen, die Weißtanne auf vielen Flächen natürlich zu verjüngen. Den Teilnehmenden boten sich beeindruckende Waldbilder von Weißtannenbeständen aller Altersklassen, die zu intensiven Diskussionen über Pflege, Bewirtschaftungskonzepte und Vermarktungsmöglichkeiten starker Nadelholzsortimente als Rammpfähle oder für den Blockhausbau einluden.

Eine weitere Besonderheit ist der seit April 2007 bestehende Ruheforst. Jährlich finden rund 100 Beisetzungen statt, welche von der Familie von der Wense vorbereitet und betreut werden.

Nachmittags wurde die Exkursion mit einer Betriebsbesichtigung im Sägewerk Hagenah in Bülkau fortgesetzt. In diesem seit 150 Jahren bestehenden Familienunternehmen werden bis zu 90.000 fm Holz jährlich eingeschnitten, getrocknet und bei Bedarf gehobelt und imprägniert. 70 % des Einschnitts sind Lärche und Douglasie, 20 % Fichte und lediglich 5 % Laubholz aus dem Nahbereich (Eiche, Buche). Herr Hagenah sen. präsentierte die unterschiedlichen Sägeverfahren für Holz aller Durch­messerklassen bis hin zu einem Horizontalgatter für Durchmesserklassen bis 120 cm. Das Sägewerk verfügt außerdem über ein eigenes Nasslager, welches zwischen 20.000 und 30.000 fm Vorrat halten kann. Mit den Besuchern wurde rege über die Verarbeitung der Weißtanne diskutiert, und die hierfür erforderlichen aufwendigeren Trocknungsverfahren in den betriebseigenen Trockenkammern wurden erläutert.

Besonderer Dank gilt der Familie von der Wense für die Vorstellung ihres Forstbetriebs, dem Sägewerk Hagenah und allen, die an der Organisation der gelungenen Exkursion beteiligt waren.

Franziska Dannenberg

Foto: JS Deutschland