Hallo und Herzlich Willkommen!ForstvereinRheinland-Pfalz-Saarland

Der Forstverein Rheinland-Pfalz / Saarland wurde vor 60 Jahren zunächst als rheinland-pfälzischer Forstverein in Bad Kreuznach gegründet

FV RPS: Edelkastanienexkursion im Moseltal

Am Freitag, den 22. Juni 2018 führte der Forstverein Rheinland-Pfalz – Saarland auf Einladung des Forstamts Traben-Trabach und in Zusammenarbeit mit ihm eine Exkursion zur Edelkastanie im Moseltal durch. Forstamtleiter Franz-Josef Sprute und die beiden Revierleiterkollegen Jürgen Fries und Edgar Naumann führten die 25 Teilnehmer an verschiedene Waldorte, an denen die Edelkastanie im Forstamtsbezirk angebaut wird.

Geschichtlich betrachtet, wurde die Edelkastanie aller Wahrscheinlichkeit nach von den Römern in ihrem nördlichen Herrschaftsgebiet verbreitet. Von daher war der erste besuchte Waldort Römersborn gewissermaßen „nomen est omen“ für die Exkursion. Hier wurden Edelkastanienmischbestände in unterschiedlichen Altersstufen von Alter 8 bis 43 Jahre besichtigt. Auf gut wasser- und nährstoffversorgten Böden zeigt die Edelkastanie hohe Wuchsleitungen. Hervorragend herausgepflegte und wertgeastete Zukunftsbäume, die Wertholz erwarten lassen, waren zu bestaunen. Als nachteilig für das Wachstum und die Gesundheit der Edelkastanie erweist sich stellenweise auftretende Staunässe. In deren Folge kommt es auch bei vitalen Individuen zu starken Nekrosen infolge Phythophtorabefall. Das führt auch bei Auslesebäumen zum Absterben oder zumindest zu starken Schwächungen der Vitalität.

Zum Abschluss wurde ein Edelkastanienaltbestand aus dem Jahr 1852 begutachtet, der als anerkannter Saatgutbestand beerntet wird. Das Höhenwachstum stagniert hier bei einer Oberhöhe von 33 m. Der Mitteldurchmesser liegt zwischen 70 und 80 cm. Diese Edelkastanien dürften zu den stärksten Edelkastanien in den rheinland-pfälzischen Wäl­dern gehören.

In Anbetracht der Klimaerwärmung wird die Verbreitung der Edelkastanie in Rheinland-Pfalz stark zunehmen. Von daher wird es wichtig sein, solche Waldbestände, über die zum Teil jahrzehntelange ertragskundliche Erkenntnisse existieren, auch zukünftig wissenschaftlich zu beobachten, um Konsequenzen für den Anbau dieser attraktiven Baumart gewinnen zu können.

Der Abschluss der Exkursion erfolgte in gemütlicher Runde in einer gastlichen Straußenwirtschaft in Burgen.

Zur Fotodokumentation (pdf-Datei)

 

Thomas Steinmetz