Am 28. Mai 2016 reiste die Regionalgruppe Güstrow des Forstvereins MV in die Uecker-Randow Region. Hier stand zunächst ein Besuch des Botanischen Gartens in Christiansberg auf dem Programm. In dem seit 1982 bewirtschafteten Privatgarten haben die Eigentümer über die Jahre aus einem alten Obstgarten eine Parkanlage, und wie sie selbst sagen: ein Grünes Paradies auf ca. 30.000 Quadratmetern, geschaffen. Mit viel Liebe zum Detail wird hier auf den eigentlich armen Standorten der Ueckermünder Heide Gartenkunst auf höchsten Niveau betrieben und ein beliebtes Ausflugziel für die Region geboten.

Am Nachmittag führte die Exkursion weiter Richtung Norden in das 1934 eingerichtete Naturschutzgebiet „Anklamer Stadtbruch“. Dieses ca. 1.500 ha große Gebiet erfuhr durch einen Deichbruch im Winter 1995 eine einschneidende Veränderung. Das bis dahin eingedeichte und mit Schöpfwerken bewirtschaftete Regenmoor war nun den Wasserbedingungen des Peenestromes ausgesetzt und wurde großflächig geflutet.

Dadurch kam es zu gravierenden Veränderungen der Vegetation und Nutzungsmöglichkeiten. Die bisherige forstliche Nutzung ist fast zum Erliegen gekommen und große Teile des Waldbestandes starben ab. Vom ehemaligen Bahndamm aus, der vor dem zweiten Weltkrieg die Kaiserbäder Usedoms mit dem Festland verband, konnten die Exkursionsteilnehmer einen guten Einblick erlangen, wie sich das Gebiet seit der Überflutung verändert hat.

Seinen Abschluss fand der Exkursionstag an der Karniner Brücke. Von der ehemals 360m langen Eisenbahnbrücke ist heute lediglich der Brückenteil mit der 1933 fertiggestellten Hubbrücke vorhanden. Sie funktionierte nach demselben Prinzip wie das Schiffshebewerk in Niederfinow und ist noch heute ähnlich eindrucksvoll. Die in den letzten Jahren immer wieder verfolgten Bestrebungen, diese Bahnstrecke auf die Insel Usedom  wieder zu beleben, blieben bis heute ohne Erfolg.

Zum Bericht als pdf-Datei mit weiteren Bildern.

Text und Fotos: Torsten Hackert