Die Forst- und Holzwirtschaft spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft, die die Unabhängigkeit von fossilen und nicht nachwachsenden Rohstoffen anstrebt und die Potenziale der Bioökonomie durch innovative Ideen ausschöpft. Im Sinne dieses gesellschaftlichen Wandels ist ein generelles Umdenken in Richtung Bioökonomie notwendig. Aufwendig hergestellte Rohstoffe wie erdölbasierte Produkte, Stahl oder Beton können mit einem Bruchteil an Energieaufwand und durch den nachhaltigen Rohstoff Holz substituiert werden. Innovative Forschung und die nachhaltige Bereitstellung der nachwachsenden Rohstoffe müssen daher gefördert und gewährleistet werden. Der federführend vom BMUB erarbeitete Klimaschutzplan ignoriert diese Tatsachen und steht einem wirksamen Klimaschutz entgegen.
Es nicht verständlich, warum die Treibhausgasminderungspotenziale der Forstwirtschaft - trotz wissenschaftlicher Empfehlungen - nicht nur nicht genutzt, sondern sogar verhindert werden. Die Aussagen und Forderungen des im Juli 2016 vorgestellten Gutachtens zum Klimaschutz in der Forst- und Landwirtschaft der wissenschaftlichen Beiräte für Wald- und Agrarpolitik der Bundesregierung werden ignoriert. „Es stellt sich die Frage, warum die Bundesregierung kostspielige wissenschaftliche Expertisen einholt, um sie dann doch dem kurzfristigen politischen Kalkül zu opfern“, meint Kühling.
Der Klimaschutzplan formuliert den Anspruch, dass nur bei wirtschaftlichem Erfolg und sozialer Balance der Klimaschutz im Inland die notwendige breite gesellschaftliche Akzeptanz erhalte und die Modernisierung unserer Volkswirtschaft zum Erfolgsmodell werde. Die im Entwurf vorgeschlagenen Maßnahmen unterstützen diese Aussage nicht, sondern beeinträchtigen die Wertschöpfung und Arbeitsplätze - insbesondere im ländlichen Raum- erheblich.