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Berichte

Forstvereinstagung endet mit fünf Kernforderungen:

• Mehr Wald für Deutschland

• Verstärkte Holzverwendung zur Erreichung der Klimaziele des G7-Gipfels

• Biodiversität in Wäldern muss erhalten bleiben

• Stärkung der Forstwirtschaft in Politik und Gesellschaft

• Beschluss einer internationalen Waldkonvention

(DFV) Die 67. Forstvereinstagung endete mit deutlichen Aussagen und Forderungen an Politik für den ländlichen Raum in Deutschland und sparte nicht mit Kritik an der derzeitigen Forstpolitik. „Während andere europäische Länder den Stellenwert der Forstwirtschaft in der nationalen Umwelt- und Wirtschaftspolitik hervorheben, werden in Deutschland die ökologischen wie ökonomischen Leistungen bestenfalls ignoriert“, sagte der Präsident des Deutschen Forstvereins (DFV), Carsten Wilke zum Abschluss der Tagung.

Die von der Bundeswaldinventur festgestellte Waldfläche von 32% reiche keinesfalls aus, um die ehrgeizigen Ziele des G7-Gipfels in Sachen Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität zu erreichen, so Wilke. Deshalb forderten die über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der größten europäischen forstwirtschaftlichen Fachtagung eine Erhöhung des Waldanteils in Deutschland um 2,5 Millionen Hektar und eine verstärkte hochwertige Holzverwendung zur Speicherung von Kohlendioxid. „Die hohen Speicherfunktionen der naturnahen Wirtschaftswälder in Deutschland in Verbindung mit der langfristigen Einlagerung von CO2 in Gebäudeteilen und Holzprodukten sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft und ein Ausstieg aus der „Kohlendioxid-Wirtschaft““, so der DFV-Präsident.

Dabei darf – nach Ansicht von Experten – eine verstärkte Nutzung der Wälder nicht zu Lasten der natürlichen biologischen Vielfalt gehen. In 300 Jahren wurde dazu in Deutschland die weltweit anerkannte nachhaltige Forstwirtschaft entwickelt, die es ermöglicht, Schutz und Nutzung der Wälder auf hohem Niveau zu verwirklichen.

Deutliche Kritik äußerten viele Diskutanten und Referenten an der gegenwärtigen Forstpolitik in Deutschland. Die Politik müsse endlich ihre Beiträge zur Akzeptanzsteigerung der Forstwirtschaft und deren gesellschaftlichen Leistungen liefern. „Gerade der ländliche Raum ist auf die Arbeitsplätze in der Holz- und Forstwirtschaft angewiesen“, fasste Carsten Wilke die Diskussionen der Fachseminare zusammen. In strukturschwachen Gegenden bieten Forst- und Holzbetriebe unverzichtbare innovative und zukunftsorientierte Arbeitsplätze.

Das internationale Panel der Tagung lenkte den Blick auch auf die globale Situation der Wälder und forderte, den ins Stocken geratenen Prozess einer Waldkonvention zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Wälder fortzuführen.

Teilnehmer der Forstvereinstagung diskutieren waldbauliche Themen auf einer der zahlreichen Exkursionen nach Dänemark (Foto M. Kühling, DFV)