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"Weil der Wald Nachwuchs braucht!"

Regionales JNF-Netzwerktreffen im Forstamt Münden

Die Buche im Trockenstress - JNF widmet sich den Herausforderungen

Das Junge Netzwerk Forst besuchte am Mittwoch, den 02. Oktober 2019 das in Südniedersachsen gelegene Forstamt Münden. Auf einer Gesamtfläche von über 18.000 ha Wald überwiegen im Forstamtsbereich die Buchenwaldgesellschaften. Im Landeswald liegt der Baumartenschwerpunkt mit 51 % deutlich bei der Buche und auch in den Betreuungsforsten spielt die Buche eine zentrale Rolle in der Waldbewirtschaftung. Aus diesem Grund ist das Absterben der Buche im Forstamt Münden besonders stark ausgeprägt.

Gemeinsam mit dem Forstamtsleiter Dr. Thomas Schmidt-Langenhorst trafen sich die rund 30 interessierten TeilnehmerInnen der Exkursion am Brackenberg, einem Waldgebiet zwischen Göttingen und Hannoversch Münden. Entlang mehrerer fußläufiger Stationen war es das Ziel, nicht nur einen umfassenden Eindruck der Schadproblematik, sondern auch Wege des richtigen Umgangs mit dieser Extremsituation kennenzulernen.
Zunächst wurden die jüngsten Auslöser, die Symptome sowie die rasante Entwicklung des Buchensterbens besprochen. Dabei wurde deutlich, dass das Absterben der Buche nicht nur in den nachhaltig bewirtschafteten Beständen, sondern ebenso in besonders geschützten Waldflächen zu verzeichnen ist, was unter anderem zu Problemen bei der Sicherung der geforderten Altholzanteile in Natura 2000-Gebieten führt. 
Schon am Treffpunkt der Exkursion, dem Submissionsplatz „Himmelsleiter“, befanden sich die TeilnehmerInnen zentral in einem der stark geschädigten Buchen-Altholzbestände. Allein die naturale Ausstattung des Standortes lässt bereits auf eine schwache Wasserversorgung schließen. Anhand solcher Standortfaktoren, die auf den letzten Daten der Forsteinrichtung basieren, wurden Gefährdungskarten entwickelt, die den Grad der Gefährdung der Buchenbestände im Forstamtsbereich einschätzen. Diese Gefährdungskarten bilden die Grundlage für den weiteren Umgang mit den Buchenbeständen, wobei diese, in der Gefährdung absteigend, von den zuständigen Revierleitern ausgezeichnet werden. Oberste Priorität hat dabei zunächst die Verkehrssicherheit entlang der Straßen und Waldwege.

Aber nicht nur die Sicherheit der Waldbesucher spielt eine große Rolle, auch die Sicherheit der im Wald arbeitenden Menschen steht an erster Stelle. Im Exkursionsgebiet kam unter anderem ein 33 t Bagger aus dem Abrisssektor mit einer Sicherheitskabine und einem Woodcracker CS 780 Aggregat mit einem maximalen Fälldurchmesser von 78 cm zum Einsatz. Neben der Holzernte wurde die Vermarktung des trockenen Holzes thematisiert. Durch die Teilnahme von Vertretern der Center-Forst-GmbH und des Sägewerks Hartmann aus Eiterfeld bekamen die TeilnehmerInnen Einblick in die Perspektiven verschiedener Akteure.

An dieser Stelle gilt erneut ein großer Dank dem Forstamtsleiter Dr. Thomas Schmidt-Langenhorst für die Ermöglichung und Durchführung dieser Exkursion, sowie den Herren Frank Schröder und Jochen Lampert vom Forstamt Münden für die hervorragende Bewirtung im Anschluss an die Exkursion. Besonders in diesen problematischen Zeiten und Extremsituationen lebt die Forstbranche vom konstruktiven Austausch, in den sich die Mitglieder des Jungen Netzwerk Forst gerne einbringen.

Text und Foto: Melissa Stiers, JNF

Regionales Netzwerktreffen im Forstamt Münden. Foto: Melissa Stiers, JNF.