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Kurzbericht zur Exkursion „Der Wald einer alten Stadt – Villingen-Schwenningen, eine kommunale Forstbehörde“

Am 19.9.2019 hat beim Städt. Forstamt Villingen-Schwenningen auf Initiative und unter der Führung des dortigen stellv. Forstamtsleiters Roland Brauner eine Exkursion stattgefunden, wie man sie nicht alle Tage erlebt. Wenn der Berichterstatter jetzt ins Schwelgen kommt, mag es auch daran liegen, dass er in Schwenningen aufgewachsen ist, als Kind mit den Eltern und Geschwistern viele Sonntage im „Groppertäle“ verbracht hat, sein erstes Praktikum beim Forstamt Villingen absolviert hat und lange Jahre Mitarbeiter der Forstdirektion Freiburg war.

Ein buntes Häufchen von Forstleuten, einer privaten Waldbesitzerin und einiger Pensionäre hatte sich nach leichtem Nachtfrost und bei strahlendem Sonnenschein um 8.30 Uhr vor dem Forstamt zusammengefunden und wurde zunächst von Roland Brauner (kunst-)historisch überaus kundig durch die Altstadt von Villingen geführt, die sich an diesem Morgen von ihrer allerschönsten Seite zeigte. Am späten Vormittag setzte man dann mit den Autos zum „Kirnacher Bahnhöfle“ um, um in einer guten Stunde zu Fuß auf dem Premiumwanderweg „Waldpfad Groppertal“ über die Station Kapf (Keltensiedlung) nach Salvest (Erholungsschwerpunkt und Damwildgehege) zu kommen.

Gekonnt zeigte Roland Brauner auf großer Fläche einen Waldbau vom Feinsten, wie er in diesem Forstamt schon Jahrzehnte überaus erfolgreich gepflegt wird. V. a. über eine konsequente und geschickte Jagdpolitik („Villinger Modell“) bis hin zur professionellen Vermarktung des Wildbrets ist es gelungen, die Tanne flächig zu verjüngen und in der Folge den Betrieb mit einem idealen Vorrat auszustatten. Die Stärken und Probleme eines kommunalen Forstamts wurden erläutert, wobei deutlich wurde, dass das Forstamt einerseits die betriebswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Erwartungen des Stadtrats sehr engagiert erfüllt, andererseits aber auch dessen volles Vertrauen und damit relativ viel Freiheit genießt.

Zum mittäglichen Vesper in Salvest hatte die Stadt eingeladen. Ab dort begleitete auch der Leiter des Reviers Langmoos, Hubert Fleig, die Exkursion und erläuterte die Herausforderungen der stadtnahen Walderholung, den Waldbau sowie ökologische Fragen bis hin zur Auerwildförderung und zur winterlichen Langlaufthematik. Allen Teilnehmen wurde klar, dass ihnen mit dieser Exkursion ein forstlicher Musterbetrieb vorgestellt worden war, in dem nicht nur der ökologische, der ökonomische und der gesellschaftspolitische Aspekt „stimmen“, sondern auch der des internen Betriebsklimas. In diesem Geiste gab es dann noch einen sehr harmonischen Abschluss auf der Freiterrasse des Gast-hauses Breitbrunnen bei Kaffee und Kuchen.

Manfred Maier, FDir. i. R.