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BFV-Sommer-Exkursion in den Wald der Stiftung Schorfheide-Chorin am 18.07.15

Wolletz. Als „Modell für eine  natürliche Umwelt“ erläuterte Prof. Dr. habil. Gerhard Hofmann, aktiver Nestor der Eberswalder Waldökologie, theoretisch und praktisch das Konzept des klimaplastischen Waldes auf Modell-Flächen der Stiftung Schorfheide-Chorin (Uckermark). Die Vorsitzende des Brandenburgischen  Forstvereins, Constanze Simon freute sich an diesem Sommer-Sonnabend über 30 gut gelaunte Teilnehmer, die von der Vorsitzenden der Stiftung, Elisabeth Fiege herzlich begrüßt wurden. Prof. Hofmann (im Bild r.) führte zunächst in die wissenschaftlichen Grundlagen des Ökosystem-basierten Waldbaukonzeptes ein. Darin wird unter Klimaplastizität die Fähigkeit eines biologischen Systems verstanden, mit einheimischen Baumarten zu einer relativ dauerhaften Anpassung der Waldstrukturen an einen möglichen Klimawandel zu gelangen.

„Gruppenzwang“ mit Winterlinde und Hainbuche

Eine praktische Erläuterung folgte am Beispiel eines Winterlinden-Hainbuchen-Buchenmischwaldes mit Eiche als natürliche klimaplastische Waldstruktur. Dabei zeigten sich eindeutig Gruppenstrukturen dieser Baumarten im Bestandesaufbau, die aus den kleinstandörtlichen Bedingungen während der Verjüngung, folgender intraspezifischer und dann interspezifischer Konkurrenz entstehen. Die beteiligten Baumarten, aus heutiger forstlicher Sicht eher noch mit dienendem Charakter, sind in der Lage auf Klimaänderungen mit Mischungsveränderung in verschiedene Richtungen zu reagieren.
Diese Gruppenstrukturen wurden als Experiment auf einer 20 ha großen Waldumbaufläche mit 18 Baumarten auf Basis einer hoch aufgelösten Standortserkundung  „nachgebaut“. Diese neue Waldstruktur schafft zudem einen baumartenreichen Biotopverbund vom Welsetal zum Redernswalder See.
Ein Feld-Ahorn, Baum des Jahres 2015,  ergänzt nun die bereits 18 Baumarten im Zukunftsprojekt Klimaplastischer Wald. Dieser wurde zum Abschluss der Exkursion gemeinsam von Elisabeth Fiege, Constanze Simon und Dr. Hugo Fiege als kleine Erinnerung an den schönen Tag gepflanzt. Der krönende Abschluss fand dann in der stilvoll restaurierten Guts-Scheune statt, wo das Ehepaar Fiege die Gäste mit einem köstlichen Imbiss bewirtete. Der Brandenburgische Forstverein sagt herzlichen Dank!
Siehe auch:   AFZ-DerWald 2014 (15): 41-45.   www.stiftung-schorfheide-chorin.de



Jan Engel
Chorin

Stiftung Schorfheide Chorin

Die Stiftung Schorfheide-Chorin wurde zum Jahreswechsel 2000/2001 als Private Public Partnership zwischen dem Unternehmerehepaar Elisabeth und Dr. Hugo Fiege, das mit privaten Mitteln die finanzielle Grundlage der Stiftung legte, und drei regionalen Verbänden des Naturschutzes im Land Brandenburg gegründet.
„Zweck der Stiftung ist die Förderung von Vorhaben des Naturschutzes und der umweltgerechten Landnutzung in Schutzgebieten Deutschlands, insbesondere im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“ (§ 2.2. Satzung der Stiftung). Durch den Beschluss der Landesregierung Brandenburg, wertvolle Naturschutzflächen an verantwortliche Stiftungen und Verbände zu geben, wurden der Stiftung zwei Areale übertragen: der Redernswalder Forst und die Wolletzer Schonung mit einer Fläche von 662 ha. Mit Verordnung über das Naturschutzgebiet „Naturentwicklungsgebiet Redernswalde“ vom 03. Januar 2008 (GVBl.II/08 (Nr.01)) wurde das Areal zwischen der Autobahn und dem Redernswalder See zum Naturentwicklungsgebiet erklärt. Die Gesamtfläche ist Teil des FFH-Gebietes „Grumsiner Forst–Redernswalde“. Zusätzlich erhielt die Stiftung 10 ha Wald im Naturschutzgebiet Zichower Wald am Westhang der Randow-Niederung östlich von Gramzow.
Der Stiftung stehen ein Kuratorium und ein Vorstand vor.
www.stiftung-schorfheide-chorin.de