Fulda, 16.09.2024. Waldthemen stehenauch wegen ihrer vielfältigen Bezüge zu großen gesellschaftlichen Fragen wie Klimawandel, Energiewende, Sorge um Biodiversität oder nachhaltigem Konsum im politischen Fokus. Um den Wald gibt es kontroverse Ansichten. Der Erhalt des Waldes und seiner Leistungen für Mensch und Umwelt hat aber auch das Potenzial, die Gemeinsamkeiten verschiedener Kräfte in den Vordergrund zu rücken. „Der Forstverein fördert mit dem Engagement seiner Mitglieder seit nunmehr 125 Jahren den Austausch von Wissen und praktischer Erfahrung rund um den Wald“, sagt Forstvereinspräsident Prof. Dr. Ulrich Schraml. „Um die richtigen Antworten für den Wald der Zukunft zu finden, sind Fakten die Basis für eine Diskussion auf Augenhöhe. Deshalb setzen wir uns auch für einen aufgabengerechten Ausbau der waldbezogenen Forschung ein.“
Über 700 Forstleute und andere Waldfreunde stellen unter dem Motto „Wald im Wandel – 125 Jahre Engagement“ vom 18. bis 22. September auf der 71. Tagung des Deutschen Forstvereins in Fulda die gemeinsame Sache in den Vordergrund. Wälder zu erhalten, sie aktiv an Veränderungen anzupassen und im Katastrophenfall wieder aufzubauen ist Grundlage für alle – auch divergierenden – Wünsche an den Wald und seine Eigentümer. Dafür müssen auch die politischen Voraussetzungen stimmen. Daher fordert der Forstverein stärkere Anstrengungen im Klimaschutz. „Wir müssen die Ursachen des Klimawandels bekämpfen“, so Schraml, „und die bereits spürbaren Auswirkungen auf den Wald erforschen und daraus wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen für die weitere Entwicklung der Wälder ziehen.“
Ein breites Angebot von 26 Seminaren mit über 80 Fachreferentinnen und -referenten sowie 50 Fachexkursionen unterstreicht die Bereitschaft der Tagungsgäste zur intensiven Auseinandersetzung mit den wichtigen Themen der Branche. Die Teilnahme von Delegationen anderer europäischer Forstvereine ebenso wie die starke Beteiligung junger Forstleute an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung zeugen vom großen Bedarf an Erfahrungsaustausch und Diskussion. „Mit dem Jungen Netzwerk Forst und unserer föderalen Struktur hat der Forstverein das Alleinstellungsmerkmal, Menschen aus ganz Deutschland anzusprechen und die Ungeduld und die innovative Kraft der Jugend mit der Erfahrung und Routine älterer Fachleute auf einer Tagung zusammenzubringen“, freut sich der Präsident des Forstvereins, Prof. Dr. Ulrich Schraml über die guten Anmeldezahlen.
Auf Beispiele erfolgreichen Ausgleichens verschiedener Interessen an Hessens Wälder verweist der Leiter des Landesbetriebs HessenForst Michael Gerst. „Forstleute sind aufgeschlossen für berechtigte Anliegen, geübt, diese einzuordnen und praktikable Lösungen zu entwickeln. Gerne zeigen wir den Tagungsbesuchern aus nah und fern mit einem breiten Exkursionsangebot, wie wir multifunktionale Forstwirtschaft im hessischen Staatswald umsetzen“, erklärt Gerst in seiner Funktion als einer der Gastgeber der Forstvereinstagung.
Dass gesellschaftlicher Zusammenhalt einen entsprechenden politischen Rahmen braucht, macht der Forstvereinspräsident auch an den aktuellen Debatten zum Bundeswaldgesetz deutlich. „Wir sind neugierig, wie sich die beiden angekündigten Waldminister des Bundes Özdemir und des Landes Hessen Jung auf unserer Tagung zu dieser Frage positionieren werden“, ergänzt Schraml abschließend.
Hintergrund:
Der Deutsche Forstverein e.V. (DFV) ist mit seinen 11Landesverbänden und rund 7.000 Mitgliedern eine der ältesten forstlichen Organisation in Deutschland. 2024 begeht er sein 125. Gründungsjubiläum. Die Jugendorganisation des DFV, das Junge Netzwerk Forst (JNF), ist mit fast 1.700 Personen die größte Jugendorganisation einer forstlichen Interessenvertretung. DFV und JNF setzen sich für den Erhalt des Waldes und seiner Leistungen ein und machen sich für die ständige Weiterentwicklung des Waldwissens und seiner Verbreitung bei Fachleuten und anderen Waldinteressierten stark. Seine Mitglieder unterstützt der DFV bei ihrem fachlichen Austausch und der persönlichen Vernetzung durch eigene Medien, Tagungen und vielfältige Fortbildungsangebote.
Die Tagung des Deutschen Forstvereins ist regelmäßig die größte forstliche Fachtagung in Deutschland. Sie findet 2024 unter dem Motto „Wald im Wandel – 125 Jahre Engagement“ vom 18. bis 22.09. in Fulda statt und beinhaltet die Feierlichkeiten zur 125. Wiederkehr der Gründung des Verbandes.
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Malte Campsheide (Geschäftsführer des DFV)
campsheide@forstverein.de
Deutscher Forstverein e.V.
Büsgenweg 1
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