Die diesjährige Jahrestagung des NFV am 15. Mai führte ins Schloss Bückeburg des Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Hofkammerdirektor Christian Weber, Vorsitzender des NFV, begrüßte dort die Teilnehmer im Gartensaal zur Mitgliederversammlung. Mit etwas Verspätung in der laufenden Wahlperiode wurde der Posten des 2. stellv. Vorsitzenden im Vorstand besetzt: Einstimmig wählte die Versammlung Dr. Chris Freise, Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, in dieses Amt. Der DFV habe der Gesellschaft etwas zu sagen und das wolle man auch hörbar machen, so Freise. Einstimmig erfolgte auch der Beschluss über die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge von 35 auf 50 Euro ab 2026. Laut NFV-Vorstand und DFV-Vizepräsident Felix Hofmann sei dies unabdingbar, wenn man die Standards zumindest halten wolle.
Nach einer Schlossführung und der Mittagspause ging es in das nahe gelegene Laubholzsägewerk Sattelmacher. Schon bei der letztjährigen NFV-Tagung hatten der Befall von Eiche durch Eichenprachtkäfer und in der Folge durch Eichenkernkäfer und Nutzholzbohrer eine Rolle gespielt. Bei Sattelmacher wurden die Exkursionsteilnehmer nun mit den Schäden am sortierten Stamm und am eingeschnittenen Holz konfrontiert. Durch die exponentielle Vermehrung dieser Holzschädlinge wird laut Christoph Sattelmacher, Firmeninhaber in vierter Generation, das bereits vorhandene Problem weiter verstärkt. Die sichtbaren Schäden würden die technischen Eigenschaften des Holzes zwar nicht beeinträchtigen, jedoch sei die Schnittware aufgrund von geltenden Normen und der unschönen Optik nur zu deutlich geringeren Preisen oder gar nicht absetzbar. Derzeit arbeite man mit dem Bundesverband der Säge- und Holzindustrie an Lösungsansätzen und einem Marketingkonzept.
Im Schaumburger Wald ging es zum Ende der Exkursion um die Eichenwirtschaft des Fürstlichen Forstamtes. Nachdem andere Baumarten wie Fichte und Esche nahezu total ausgefallen sind, setzt man dort noch stärker als bisher auf die Eiche und Edellaubholz. Revierleiter Sören Peters erläuterte sein Konzept der Eichenheisterpflanzung bei starker Rehwildbejagung sowie Lenkung und Äsungsalternativen für das Rotwild. Die gezeigten Bilder demonstrierten, dass dies auch funktioniert.
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