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FV NRW: Jahresrückblick 2024

Liebe Mitgliedschaft im Forstverein für Nordrhein-Westfalen

Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu, sodass es an der Zeit ist zurückzuschauen und einen Blick nach vorne zu richten auf das, was Ihr Forstverein für NRW im kommenden Jahr für die Mitgliedschaft anbieten möchte.

2024 war wieder ein Jahr mit einer Tagung des deutschen Forstvereins. Vom 18. – 22. September gab es eine Vielzahl von Seminaren und Exkursionen in und um Fulda. Die Organisatoren hatten ein vielfältiges Programm zusammengestellt. In der Festversammlung wurde an das 125-jährige Bestehen des Forstvereins erinnert. Der Rückblick zeigte eindrucksvoll, wie sich die Einstellung der Gesellschaft zum Wald und das Selbstverständnis von Waldbewirtschaftern und Waldbesitz gewandelt und weiterentwickelt haben.

Der Forstverein für NRW hatte in diesem Jahr wieder eine Auslandsexkursion angeboten. Vom 23. – 30. Juni waren wir mit einer Gruppe von 34 Personen in Rumänien unterwegs. Unter der erfahrenen und engagierten Reiseleitung von Horst Dengel konnten vielfältige Eindrücke über Wald, Forstwirtschaft und Kultur in Rumänien kennengelernt werden.

Die schon traditionelle gemeinsame Veranstaltung zum Baum des Jahres, der Echten Mehlbeere (Sorbus aria), fand in diesem Jahr in Köln statt. Diesmal waren neben der Information zum Baum des Jahres auch die Herausforderungen des Klimawandels Gegenstand der Diskussionen. Im spannenden Waldlabor Köln gab es reichlich experimentelle Bestandesbilder, die zur Diskussion einluden.

Die angemessene Regulierung der Bestände des wiederkäuenden Schalenwildes ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederbewaldung der großen Kalamitätsflächen mit klimastabilen Mischbeständen. Wie das gelingen kann, war Thema der Tagung „Wohin mit meinem Jagdrecht? Der Wechsel in die Eigenbewirtschaftung“ am 29.10.2024 in Wipperfürth. Organisator war der ÖJV NRW gemeinsam mit dem kommunale Waldbesitzerverband NRW, der ANW NRW und dem Forstverein für NRW. Die Vorträge der Tagung können unter https://oejv.nrw/bericht-tagung-eigenregiebejagung angesehen werden.

Verschiedene forstpolitische Entwicklungen haben wir im vergangenen Jahr begleitet und dazu Stellung genommen. In der Diskussion um einen weiteren Nationalpark in NRW haben wir zum einen eine Position zum Vorhaben, einen weiteren Waldnationalpark zu gründen, veröffentlicht ( https://www.forstverein.de/fileadmin/userupload/Forstverein Artikel_Material/2024/20240117_Position__Waldnationalpark.pdf ) und darüber hinaus gemeinsam mit SDW und BDF NRW einen Vorschlag für die Ausweisung eines Moor-Nationalparkes unterstützt (https:/ www.forstverein.de/fileadmin/user_upload/Forstverein/Artikel_Material/2024/20240117_PM_Moornationalpark.pdf).

Die Diskussion um den Waldpakt 2.0 ist noch nicht beendet. Mit Stellungnahmen zu den Entwürfen haben wir uns dabei in die Diskussion eingebracht. Der Waldpakt bietet die Chance, ein breites Bündnis für den Wald in NRW zu schaffen. Dabei kann nicht jedes Partikularinteresse Eingang in die Formulierungen finden. Aus unserer Sicht ist es aber wichtig, die vielfältigen Leistungen des Waldes gegenüber der Politik zu verdeutlichen und Unterstützung dafür dort einzufordern. Das kann aber nur gelingen, wenn möglichst viele Interessengruppen aus Naturschutz, Waldbesitz, Holzwirtschaft und weiteren Waldinteressierten mitmachen und den Waldpakt unterzeichnen.

Die Diskussionen um die verschiedenen Entwurfsfassungen für ein neues Bundeswaldgesetz und um die Interpretation der Ergebnisse der Bundeswaldinventur haben nochmals verdeutlicht, wie umstritten Forstwirtschaft zunehmend ist. Dabei wird in der öffentlichen Diskussion, nach meiner Beobachtung, Forstwirtschaft sehr pauschal dem Schutz von Wald gegenübergestellt. Waldschutz sowie Natur- und Klimaschutz im Wald, so das Credo, sind nur ohne Holznutzung möglich. Meiner Auffassung nach ist es, insbesondere in unserem dicht besiedelten Land zukunftsfähiger, durch naturnahe Waldwirtschaft grundsätzlich alle Ökosystemleistungen bereitzustellen, auch wenn die Schwerpunkte unterschiedlich sein können.

Im kommenden Jahr steht wieder eine Mitgliederversammlung mit Vorstands- und Beiratswahlen an. Da einige Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Verfügung stehen, werden neue Personen antreten. Die Mitgliederversammlung findet am 6. Mai in Warstein statt. Wie immer bei den Mitgliederversammlungen wird auch diesmal ein fachlicher Teil am Nachmittag stattfinden. Wir wollen uns über alternative Einkommensquellen für Forstbetriebe informieren und darüber diskutieren. Die Einladung wird mit der nächsten prowald verschickt.

Neben der Mitgliederversammlung haben wir für das kommende Jahr einige Fortbildungsveranstaltungen geplant. So wollen wir im Frühjahr eine mehrtägige Exkursion nach Ostdeutschland durchführen. Dabei wird es um Holzverwendung und -verarbeitung sowie um Wiederbewaldung von Kalamitätsflächen gehen.

Die bereits für das laufende Jahr geplante gemeinsame Exkursion mit dem hessischen Forstverein ins Arboretum Burgholz werden wir im kommenden Jahr nachholen.

Die Tagung zum Baum des Jahres, der Roteiche,findet am 28.8. statt. Voraussichtlich werden wir uns dabei die Vorkommen des Roteiche in der Haardt ansehen.

Darüber hinaus plant unser neuer JNF-Vertreter im Beirat des Forstvereins NRW, Herr Christian Pröbsting, eine Veranstaltung zur Forstwirtschaft im Münsterland.

Ihnen allen wünsche ich noch eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2025.

Ihr
Rudolf Hansknecht

 


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