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SFV: Exkursion Wald/ Holz im Klimawandel

Am 19. Juni 2021 durften wir in Tharandt unter Leitung von Dr. Christoph Richter und Dr. Ulrich Pietzarka einiges über den Einfluss des Klimawandels auf Holzmerkmale und der Suche nach alternativen Baumarten lernen.

Zunächst die schlechten Nachrichten: Es wird nicht nur immer heißer im Sommer, sondern es regnet auch noch weniger. Und wenn es mal mehr regnet, dann häufiger im Winter.
Die Sommer sind also zu trocken und die Winter zu nass.

Unsere Wälder sind also einem enormen Druck ausgesetzt und das kann man nicht nur an braunen Fichtenwäldern sehen. Auf unser Exkursion, die zunächst die Weißeritzhänge hinauf führen sollte, machte uns Dr. Richter auf die langen Längsrisse an den Buchen aufmerksam. Und ist einmal der Blick geschärft sieht man sie überall: teils schon ältere Risse aus den Jahren 2018/19 und auch neue des letzten Jahres.

Das Problem hierbei ist nicht nur der einzelne Riss, sondern die Schwächung des Baumes und die Schaffung einer Eintrittspforte für sogenannte Sekundärschädlinge wie Käfer und Pilze.
Kommt es dann tatsächlich zum Absterben des gesamten Baumes werden wiederum die benachbarten Bäume und eine potentielle Verjüngung durch die plötzliche Freistellung gefährdet.

Nach dem, nicht nur geistig herausfordernden, Aufstieg zum Forstbotanischen Garten und einer Stärkung mit Wasser und Wild-Knackern konnte uns Dr. Pietzarka viel Hoffnung auf die Zukunft unserer Wälder machen.

Interessant dabei war, dass der Wald der Zukunft keinesfalls nur den Laubbäumen gehört. Klar ist, dass Nadelholz als hervorragender Baustoff gebraucht wird und für manch einen ist die Ästhetik und der Geruch eines Kiefernbestandes ein bisschen Urlaubs-Feeling.
Für Kiefer-Fans ist zum Beispiel die Korea-Kiefer (Pinus koraiensis) interessant, die eine große Amplitude an geeigneten Standorten und Witterungsbedingungen abdeckt und auch beste Eigenschaften für die Bauindustrie mitbringt.

Weitere eher unbekannte Zukunftsanwärter neben Douglasie und Roteiche: Küstentanne (Abies grandis), Zeder (Gattung Cedrus), Hickorynuss (Gattung Carya) und die Esskastanie (Castanea sativa).

Besonders der Bestand der Esskastanien im Forstbotanischen Garten zeigte in den vergangenen Hitze-Jahren keinerlei Anzeichen von Problemen und hübsch sehen die Bäume auch aus, was ja auch ein wichtiger Aspekt ist.

Generell kann man sich auf eine größere Vielfalt in unseren Wäldern freuen!
Wie genau unsere Wälder aussehen werden kann keiner genau vorhersagen, aber es bleibt auf jeden Fall spannend!

 

Tilmann Carstens (Forststudent TU Dresden)

 

Foto: Tilmann Carstens