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Waldbericht 2021: Bundespolitik muss mehr für den Wald leisten!

Am 14. Juli 2021 wurde in einer Kabinettssitzung der Bundesregierung der Waldbericht 2021 beschlossen. Er umfasst einen Berichtszeitraum von vier Jahren und setzt sich intensiv mit der durch den Klimawandel bedingten massiven Schadenssituation in deutschen Wäldern auseinander. Für den Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. (LWV) ist klar, dass deutlich mehr Engagement der Regierung erforderlich ist, wenn die Mammutaufgabe der „Schaffung klimaresilienter Mischwälder“ deutschlandweit gelingen soll.

Das Ziel der Schaffung klimaresilienter Mischwälder wird angegangen

Der LWV begrüßt das Bekenntnis der Bundesregierung zur Förderung klimaresilienter Mischwälder. Auch nach unserer Vorstellung ist der Wald der Zukunft klimaresilient, vielfältig und naturnah. Bei der Umsetzung dieser Vision scheitert die Bundesregierung aber nach wie vor an entscheidenden Weichenstellungen. Nur eine ambitionierte Klimaschutzpolitik kann diese Wälder entwickeln und ihre Produktivität erhalten.

Der Bund verzettelt sich beim Bundesjagdgesetz

„Die Novelle des Bundesjagdgesetzes hängt immer noch in der Schwebe!“, beklagt Dietmar Hellmann, Vorsitzender des Landeswaldverbandes. „Dabei werden wir die ambitionierten Ziele zum Waldumbau deutschlandweit nur erreichen können, wenn Waldbesitzer und Jäger vor Ort verbindliche Vereinbarungen zum Abschuss treffen. Zäunung und andere Schutzmaßnahmen für junge Bäume müssen die Ausnahme bleiben. Baden-Württemberg hat mit der Rehwildbewirtschaftung ohne behördlichen Abschussplan (RobA) bereits 2016 ein Instrument eingeführt, das als Vorbild dienen kann.“

Nachhaltigkeitszertifikate eröffnen den Zugang zu Waldprämie

„Nach wie vor unzureichend ist auch der gesetzliche Rahmen für die Auszahlung der Nachhaltigkeitsprämie Wald. Die Auszahlung öffentlicher Gelder ist bislang an den Nachweis einer Zertifizierung gebunden. Hier verlangt der Landeswaldverband, dass sich die Bundesregierung die Qualität der Audits der Zertifizierungssysteme genau betrachtet, um die vielen vorbildlich wirtschaftenden Betriebe zu schützen und Mitnahmeeffekte zu unterbinden,“ so Hellmann.

Honorierungssystem für Gemeinwohlleistungen muss kommen!

„Die Klimaschutz- und Waldpolitik muss langfristig und ganzheitlich gedacht werden. Forstleuten und Waldbesitzern ist mit halbgaren Maßnahmen und Strohfeuern nicht geholfen,“ bedauert Hellmann. „Daher fordern wir ein dauerhaftes Honorierungssystem für Gemeinwohlleistungen, das aus dem Beschluss des Bundestages vom 22.04.2021 folgt. Die Bundesregierung muss rasch ein unbürokratisches und effizientes Fördersystem entwickeln. Dieses künftige System soll für alle Waldbesitzarten einen Anreiz bilden, gezielt in die Verbesserung der Waldökosysteme zu investieren, um so eine Aufwärtsspirale für mehr Klimaresilienz in unseren Wäldern zu initiieren,“ so Hellmann.

 

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