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Klausurtagung des Thüringer Forstvereins am 7./8. Februar 2020 in Sophienhof/Harz

Durch die Vorstandswahl im Juli 2019 hat sich der Vorstand in seiner Zusammensetzung geändert (proWALD hat darüber berichtet). Um frei vom sonst üblichen Druck des Tagesgeschehens die Vorstellungen über die zukünftigen Ziele und Aufgaben des Thüringer Forstvereins auszutauschen und zu entwickeln, zog sich der neue Vorstand zu seiner Harz-Klausur im Erlebnisbrauhof „Brauner Hirsch“ in Sophienhof zurück.

Der seit 2007 amtierende Vorsitzende führte mit einer kurzen Einschätzung der Forstvereinstätigkeit der vergangenen Jahre in die Thematik ein. Nach seiner Einschätzung haben sich unsere Vorgänger mit dem forstlichen Wissen der Zeit beschäftigt und dieses in die Breite getragen. Die Forstvereinstagungen dokumentieren den jeweiligen Wissensstand, aber auch Einstellungen der Forstleute zur damaligen Zeit. Sie waren Säule der forstlichen Fortbildung, und es gilt, an diese Tradition weiterhin anzuknüpfen. Nach der Bewältigung der Wende gab es in der Forstwirtschaft eine längere Phase der Stabilität. Jetzt dagegen wächst die Unsicherheit. Viele Personalwechsel stehen an. Der Forstverein kann wesentlich beim Wissenstransfer unterstützen. Aber auch für den Zusammenhalt der Forstleute ergibt sich durch zunehmende Differenzierungen in der Sparte neuer Bedarf für ein einigendes Gremium. Es entwickelte sich eine interessante und vielschichtige Diskussion, die sowohl Bewährtes aufgriff, aber auch völlig neue Ansätze und Ideen lieferte, ganz wie es der Tradition des Forstvereins entspricht.

Welche Aufgaben und Ziele sehen die Vorstandsmitglieder für den Thüringer Forstverein?

  • Der TFV sollte sich breit aufstellen und zu allen forstlichen Themen ein Angebot machen. Er sollte versuchen, alle Bereiche, die für Forstleute interessant sind, zu besetzen.
  • Wir wollen Bewährtes beibehalten, aber auch Neues entwickeln (Beispiel: Event der Friedrich-Naumann-Stiftung bei Premiere des Wohlleben-Films hat viele Leute angesprochen.).
  • Aufgabe des TFV ist es, eine Austauschplattform zu bieten:
    • Alle zwei Jahre eine (Auslands-)Exkursion anzubieten, hat sich bewährt und wird weitergeführt.
    • In den Zwischenjahren werden die Tagungen des DFV beworben. Leider gibt es immer relativ wenig Teilnehmende aus Thüringen, obwohl die Tagung ein exklusives Angebot beinhaltet.
    • Beibehalten werden soll auch, dass der TFV im Frühjahr und im Herbst eine Veranstaltung anbietet, davon eine Exkursion mit Praxisbezug zu allen Themen (zukünftig werden Wiederbewaldung und Pflege wichtige Themen sein).
    • Neu ist die Idee, einen Försterstammtisch zusammen mit dem Jungen Netzwerk Forst (JNF) und anderen Verbänden im Umfeld der Fachhochschule Erfurt anzubieten, um die Möglichkeit der persönlichen Begegnung zu verstetigen.
  • Der TFV hat weiterhin den Anspruch, forstpolitische Präsenz zu zeigen und in forstlichen Netzwerken tätig zu sein. Dafür sollen auch verstärkt die Social Media genutzt werden (z. Facebook).

Gleichzeitig war es uns wichtig, über Grundsätze unserer Außendarstellung und internen Kommunikation zu reden. Gerade die Erfahrungen in den neuen Medien lassen eine gewisse Vorsicht angeraten erscheinen. Auch eine grundsätzliche Überparteilichkeit ist uns wichtig. Wir wollen kritische Themen durchaus nicht aussparen, nur weil es unterschiedliche Standpunkte auch innerhalb des Forstvereins dazu gibt. Das Thema „Windkraft im Wald“ ist ein Beispiel dafür. Trotz unterschiedlichster Positionen unserer Mitglieder haben wir auch zu diesem Thema mehrfach ein Podium für sachliche Diskussionen geboten.

Mitgliedergewinnung ist uns wichtig. Die stetige persönliche Ansprache ist dafür die Basis, aber auch neue Formate werden wir dazu verfolgen.

Intensive Gespräche bis in die Nacht haben auch dazu geführt, dass sich alte und neue Vorstandsmitglieder persönlich nähergekommen sind, wovon eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit der nächsten Jahre mit Sicherheit profitieren wird. Ich hatte den deutlichen Eindruck: beim Thüringer Forstverein gibt es keinen Stillstand, sondern es geht nach vorn! Angesichts der aktuell in vielerlei Hinsicht recht ungewissen Zukunftsaussichten ist dies auch erforderlich. Und wir hoffen natürlich, dass die Verjüngung im Thüringer Forstverein weitergehen wird!

Hagen Dargel, Vorsitzender