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Bayern: Baumarten für den Wald der Zukunft – die neuen Leitlinien „Baumarten für den Klimawald“

Auf welche Baumarten sollen Waldbesitzer angesichts des forstschreitenden Klimawandels setzen? Antworten hierzu liefern die neuen Leitlinien „Baumarten für den Klimawald“, die Staatsministerin Michaela Kaniber gemeinsam mit der neuen Förderrichtlinie WaldFöPR 2020 am 14.02.2020 bekannt gegeben hat. Damit soll der Aufbau klimafester und artenreicher Wälder im Freistaat unterstützt und weiter vorangetrieben werden. Die Leitlinien erleichtern die Auswahl geeigneter Baumarten im Kontext der sich ändernden Klimabedingungen und sind Richtschnur für stabile und klimafeste Zukunftswälder. Sie zeigen die zu erwartenden Chancen und Risiken für in Bayern bereits etablierte sowie für alternative Baumarten auf und sind damit für die bayerischen Försterinnen und Förster eine wertvolle Grundlage zur fundierten Beratung und Unterstützung der Waldbesitzer. Vorrang für heimische Baumarten Grundsätzlich sollten bei Aufforstungen die zur Verfügung stehende Baumartenpalette der heimischen und seltenen heimischen Baumarten sowie deren geeignete Herkünfte ausgeschöpft werden, bevor der Blick auf alternative Baumarten aus anderen Ländern gerichtet wird. Mit 39 heimischen Baumarten steht dem Waldbesitzenden eine umfassende Auswahl an Baumarten zur Verfügung, von denen immerhin knapp 20 eine hohe bis sehr hohe Temperaturtoleranzstufe aufweisen Wo es fachlich angezeigt ist und heimische Baumarten knapp werden sollten, können auch alternative Baumarten aus anderen Ländern im bemessenen Umfang und kleinflächig beim Waldaufbau beteiligt werden. Diese alternativen Baumarten wurden in den neuen Leitlinien in vier Kategorien eingeteilt, die in Abhängigkeit vom Stand des Wissens und vorhandener Erfahrungen eine Art „Risikoklasse“ darstellen.

Für die allermeisten Baumarten wurden sogenannte Temperaturtoleranzstufen angegeben. Bei einer gemäßigten Temperaturerhöhung von zwei Grad können Baumarten mit einer mäßigen Temperaturtoleranzstufe noch angebaut werden. Tritt eine stärkere Temperaturerhöhung ein, sollte der Waldbesitzer ausschließlich auf Baumarten mit einer hohen bis sehr hohen Temperaturtoleranzstufe zurückgreifen.

Durch sich verändernde klimatische Bedingungen wird es in Zukunft sicher anspruchsvoller werden, bestehende, sich auflösende Wälder wieder mit standortgerechten Baumarten in Bestockung zu bringen. Die Leitlinien „Baumarten für den Klimawald“ geben eine fundierte Orientierung, auf welche Baumarten Waldbesitzende setzen können. Patentrezepte gibt es allerdings nicht. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind jedoch gut beraten, auf einer Fläche gleichzeitig auf mehrere Baumarten zu setzen. Es gilt folglich, das Risiko zu streuen, denn „wer streut, der rutscht nicht!“. Die Leitlinien „Baumarten für den Klimawald“ finden sich im Internet unter www.waldbesitzer-portal.bayern.de/klimawald-baumarten.

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten