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4.04.2014 in Remscheid: "Neue Wege zur In-Wert-Setzung von Waldleistungen"

Unter dieser Überschrift hatte der Forstverein für NRW am 4. April 2014 zu einer Fachtagung nach Remscheid geladen. Nach Vorträgen von Frau Prof. Dr. Renate Bürger-Arndt, Abt. Naturschutz und Landschaftspflege der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Uni Göttingen „Zum Konzept der Ökosystemdienstleistungen und seiner Relevanz im Hinblick auf Bedeutung, Nutzen und Bewirtschaftung von Wäldern“ und Herrn Dr. Norbert Asche, Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald und Hochschule OWL, Höxter „Waldprodukte und Waldleistungen - Versuch einer Bewertung am Beispiel der Stadt Remscheid“ diskutierten 35 Teilnehmer die Thematik auch auf einer Exkursion rund um die Eschbach-Talsperre unter Leitung von Herrn Markus Wolff, Leiter  des Geschäftsbereichs Forstwirtschaft der Technischen Betriebe Remscheid.

Der Forstverein will keine Mauthäuschen am Waldeingang, vielmehr ging es ihm mit der Veranstaltung um einen Beitrag dazu, Kriterien und Maßstäbe zu finden für eine angemessene volkswirtschaftliche Bewertung der vielfältigen Waldleistungen, von der Rohstoffproduktion über den Luft-, Wasser-, Biotop- und Klimaschutz bis zum stadtnahen Jogging- und Hunde-Ausführ-Revier – das die Teilnehmer bei der Exkursion hautnah erleben konnten. Hierzu lieferte der Vortrag von Dr. Asche zahlreiche Ansätze und konkret beschriebene Wert-Herleitungen sowie digitale Kartendarstellungen aus der mit der Stadt Remscheid durchgeführten Untersuchung.

Frau Bürger-Arndt machte deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Interesse am Wald und seiner Bedeutung für das Gemeinwohl in Deutschland bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zurückreicht und über die Waldfunktionenlehre von DIETRICH Eingang in das Bundeswaldgesetz, die Waldfunktionenkartierung der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts und schließlich in die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (2007) fand.

Nicht zuletzt erhielte die Forstwirtschaft damit auch Werkzeuge an die Hand, mit denen all die Waldleistungen jenseits der Holzproduktion messbar und damit nachvollziehbar würden, sodass eine multifunktionale Nachhaltigkeit im Wald nicht nur proklamiert und angestrebt, sondern ihre Realisierung auch glaubhaft belegt werden könnte.

Vielen der engagierten Zuhörer und Diskutanten wurde erst im Verlauf der Veranstaltung klar, dass die EU in ihrer Biodiversitätsstrategie 2020 von den Mitgliedsstaaten verlangt, den Zustand und die Leistungen der Ökosysteme bis 2014 (!) zu erfassen und zu bewerten (Mapping and Assessment of Ecosystems and their Services – MAES,   EU 2013) sowie bis 2020 auch in nationale ökonomische Bilanzen und Berichte zu integrieren (The Economics of  Ecosystems and Biodiversity – TEEB).

Dankenswerter Weise haben die beiden Referenten uns ihre Vorträge zum Download zur Verfügung gestellt:     

Vortrag Bürger-Arndt

Vortrag Asche