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Brandenburgs Agrarminister Vogelsänger beim Gespräch mit den Verbänden

Erstmals seit der Landtagswahl im letzten Herbst sind die forstlichen Verbände im traditionellen „Kleeblattgespräch“ am 1. April zu einer Gesprächsrunde mit Agrarminister Jörg Vogelsänger in Potsdam zusammengetroffen. In einem selbstbewussten Eingangs-Statement vor den Vertretern des BDF, der IGBAU und des Brandenburgischen Forstvereins führte der Minister aus, dass sein Haus „gut aufgestellt sei“ und nun wichtige Aufgaben, wie z. B. die Kommunalreform, anstünden. So sei auch mit einer globalen Minderausgabe von 8 Millionen EUR für das Ministerium umzugehen, was sich natürlich auch auf den Forstbereich auswirken werde. Positiv bemerkte Vogelsänger die nun verbesserten Möglichkeiten der Windkrafterlöse für den LFB und den fragwürdigen Erfolg möglicher Neueinstellungen bei 12 Abgängen in andere Verwaltungen, ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Finanzminister stehe noch aus. Am Ende fehlen dann im Saldo immer noch 7 Stellen, und welche Verwaltungen aufnahmefähig sind, blieb ebenso unbeantwortet.

Hier stiegen vor allem die Gesprächspartner BDF und IGBAU ein und betonten drin-gende Nachbesserungen beim Personalbedarfsplan 2018. Der Brennpunkt sind aber nach wie vor die fehlenden – unbefristeten – Neueinstellungen seit nunmehr über 12 Jahren! Staatssekretärin Dr. Caroline Schilde zeigte sich verständig für den nachvollziehbaren Motivationsverlust und die Probleme der Überalterung der Forstverwaltung angesichts immer neuer Reformen und Personalbedarfsplanungen. Dabei signalisierte sie unerwartet Gesprächsbereitschaft zu neuen Altersteilzeit-Modellen. Als Mitglied der Exekutive betonte der Minister, dass der Wald für die Menschen da sei und dass es wichtig sei, die Abgeordneten und das Parlament von Forst-Themen zu überzeugen. Hier hakte der Forstverein, vertreten durch den 2. Vorsitzenden Albrecht von Wilamowitz, Vorstandsmitglied Hendrik Settekorn und Geschäftsführer Jan Engel, ein. Waldwirtschaft müsse in Parlament und Verwaltung besser platziert, aber auch aufgenommen werden, sodass sich durch eine Aufwertung dieses Politikfeldes manche forstlichen Probleme besser anpacken lassen. Konkreter Ansatz sei hierfür z. B. die Übertragung der Durchführung von FFH-Planungen im Wald an den LFB. Dass für Forst und Naturschutz im neuen Ministerium nun wieder „Waffengleichheit“ herrsche, wurde vom BFV positiv bemerkt und auch als Chance gesehen. Das untermauerte auch die Staatssekretärin, die für die anstehenden FFH-Planungen mit Erhaltungsziel-Verordnungen als mildestem Mittel der Regulierung arbeiten will und auch eine Neubewertung des Schutzstatus wieder erstarkter geschützter Arten (z. B. Biber) andeutete. Atmosphärisch war es ein guter Termin, denn alle Akteure saßen sachlich, kritisch und konstruktiv an einem Tisch. Nun müssen weitere Taten – auf beiden Seiten – folgen, um hoffentlich bei den zugesagten weiteren Gesprächen auch Erfolge sehen zu können.

Jan Engel