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Jahresrückblick 2022 und Ausblick 2023 des FV NRW

Liebe Mitgliedschaft im Forstverein für Nordrhein-Westfalen e.V.,

nach den von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahren war das Jahr 2022 fast wieder ein „Normaljahr“, in dem wir unsere Veranstaltungen wie geplant durchführen konnten:

Am 5.4. fand auf Initiative des Forstvereins für NRW eine forstpolitische Diskussionsveranstaltung kurz vor der Landtagswahl in NRW statt. Gemeinsam mit den anderen am Waldpakt NRW beteiligten Verbänden hatten wir Vertreterinnen und Vertreter der in Bund oder Land in Regierungsverantwortung stehenden Parteien eingeladen. Leider konnte diese Veranstaltung coronabedingt nicht als größere Präsenzveranstaltung stattfinden. An der Veranstaltung im Robert-Schmidt-Saal des Regionalverbandes Ruhr konnte jeweils nur eine Vertreterin oder ein Vertreter der beteiligten Verbände vor Ort anwesend sen. Der Tagungssaal verfügte jedoch über eine moderne Übertragungstechnik, sodass die Veranstaltung als Livestream im Netz angeboten werden konnte. Dort steht der Mitschnitt der Veranstaltung unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.youtube.com/watch?v=AaZVi0DNAgw Herzlichen Dank für die Bereitstellung des Tagungsraumes an die Verbandsdirektorin des RVR, Frau Geiß-Netthöfel. Vielen Dank auch an das Moderatorenteam Gesche Schifferdecker und Michael Blaschke.

Vom 18. – 22.Mai fand die Tagung des Deutschen Forstvereins in Braunschweig statt. Auch der Forstverein für NRW war zahlreich vertreten. Der DFV hatte mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesforsten ein interessantes Tagungs- und Exkursionsprogramm zusammengestellt. Gleichzeitig gab es auch viel Gelegenheit für den „informellen Austausch“ z.B. im Rahmen des Begrüßungsabend oder bei der Försterparty.

Die ursprünglich schon für 2020 vorgesehene Exkursion nach Kroatien, in die Heimat der Slawonischen Eiche, konnte in diesem Jahr endlich stattfinden. Vom 8. – 14. Juni waren wir mit einer 32-köpfigen Reisegruppe in Kroatien unterwegs. Den Schwerpunkt stellte die Eichenwirtschaft in Slawonien dar. In den Wäldern des aus dem Sauerland stammenden Unternehmers Gantenbrink wurde die slawonische Eichenwirtschaft vorgestellt und engagiert diskutiert. Die Eiche wird hier konsequent im schlagweisen Hochwaldbetrieb mit 140-jähriger Umtriebszeit und natürlicher Verjüngung bewirtschaftet. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise sind beeindruckende Holzqualitäten. Die Verarbeitung der Stämme im eigenen Sägewerk und die Herstellung von Eichenfässern konnte ebenfalls besichtigt werden. Die Eigentümer und ihre kompetenten und sehr engagierten Mitarbeiter haben uns großartige Exkursionstage beschert und wir konnten eine sehr großzügige Gastfreundschaft erleben. Von Slawonien aus ging es dann, mit einem kurzen Abstecher in Gebirgsplenterwälder der bosnischen Staatsforstverwaltung, weiter nach Split. Auf dem Rückweg nach Zagreb stand dann noch eine Wanderung durch den wunderschönen Nationalpark Plitvicer Seen auf dem Programm.

Am 3. August konnten wir eine Exkursion auf den Truppenübungsplatz Senne durchführen. Der Platz wird intensiv vor allem von den britischen Streitkräften genutzt. Die Übungspause im Sommer konnten wir für die Exkursion nutzen. Der Leiter des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser, Herr Jürgen Rost und der örtliche Betriebsleiter Herr Christian Lücke stellten uns den Naturraum Senne, seinen hohen naturschutzfachlichen Wert und die vielseitigen Aufgaben der Bundesforstverwaltung bei der Betreuung und Bewirtschaftung des Platzes vor. Vielen Dank an die Beiden für die fachkundige und engagierte Führung und die Möglichkeit die Senne intensiv kennenzulernen.

Erstmalig haben wir am 18. August eine forstliche Reitexkursion durchgeführt. Organisiert von der Sprecherin des JNF für NRW, Katharina Schmitt, führte die Exkursion in den naturgemäß wirtschaftenden Forstbetrieb der Salm-Salm'schen Forstverwaltung. Die örtliche Führung übernahm der dortige Revierförster Udo Hüning. Vielen Dank an ihn. Der Ritt führte durch vielfältige und strukturreiche Mischbestände, mit zahlreichen Baumarten in verschiedenen Altersklassen und Durchmessern. Neben der Vorstellung naturgemäßer Waldwirtschaft unter den Standortsbedingungen des westlichen Münsterlandes wurde auch forstgeschichtliches vermittelt.

Die diesjährige Tagung zum Baum des Jahres, wie immer eine gemeinsame Veranstaltung von ANW, SDW, Wald und Holz NRW und Forstverein, fand am 24. August im Waldinformationszentrum „Hammerhof“ bei Warburg-Scherfede statt. Der Forsthistoriker Dr. Selter behandelte in seinem Vortrag die kulturhistorische Bedeutung der Buche. Die Wissenschaftlerinnen Karolin Flume und Dr. Carolin Stiehl vom Zentrum für Wald und Holzwirtschaft behandelten in ihren Beiträgen die Chancen der Buche im Klimawandel und die Rolle, die sie in zukünftigen klimastabilen Mischwäldern einnehmen könnte. Abgerundet wurde der Tag durch eine Exkursion in den Staatswald des Forstamtes Hochstift.

Vorstand und Beirat haben sich im vergangenen Jahr zweimal ausgetauscht. Einmal in Präsenz und einmal per Videokonferenz, letzteres hat leider nur suboptimal funktioniert, weshalb zukünftig wieder Präsenzveranstaltungen angestrebt werden.

Nach der Landtagswahl und der Bildung einer neuen Landesregierung, haben wir uns mit den am Waldpakt beteiligten Verbänden mehrfach ausgetauscht, um die Weichen für einen weiteren Waldpakt mit der neuen Landesregierung zu stellen. Die dort angesprochenen Themen und Handlungsfelder sind nach wie vor aktuell.

Soweit das Jahr 2022.

 

Für das kommende Jahr haben wir folgende Veranstaltungen geplant:

27.04.2023 Mitgliederversammlung mit Exkursion in Wälder des Regionalverbandes Ruhr

23.05.2023 Exkursion zur Baumart Korsische Schwarzkiefer - eine beachtenswerte Alternative für ärmere Sande -; Tagesexkursion in die Sandergebiete links und rechts der Maas zwischen Brüggen und Maasmechelen/BE.

16. – 19.08.2023 „forstpolitische“ Exkursion nach Berlin. Geplant sind Besuche beim DFWR und weiteren Verbänden. Darüber hinaus sind ein Besuch im Reichstag und eine Diskussion mit einem MdB aus NRW, sowie eine Waldexkursion vorgesehen.

Voraussichtlich am 9. August findet wieder die Tagung zum Baum des Jahres statt. Baum des Jahres ist die Moorbirke. Der Tagungsort ist noch nicht festgelegt.

Im September wird eine Exkursion zum Thema „Braunkohleausstieg und was dann – Erfahrungen aus fast 100 Jahren forstlicher Rekultivierung im rheinischen Braunkohlerevier“ angeboten. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

Details und Anmeldeinformationen zu den einzelnen Veranstaltungen erfolgen rechtzeitig über unseren E-Mail-Verteiler, die ProWald und auf der Website des Forstvereins.

Vorstand und Beirat freuen sich auf zahlreiche Beteiligung an unseren Exkursionen und der Mitgliederversammlung im kommenden Jahr.

Bis dahin wünschen wir Ihnen allen noch eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2023.

Viele Grüße

 

Rudolf Hansknecht

1. Vorsitzender

 

Beatrix Boekstegers

2. Vorsitzende

Roland Daamen

3. Vorsitzender

 

Jasper Schneberger

Geschäftsführer

 

Stefan Simme

Schatzmeister

 

Auch hier als PDF-Datei abrufbar